Das Wort zum Tag

Freitag, 27. März 2020

Liebe Leserin,
lieber Leser!

So langsam mag sich manche und mancher von uns eingesperrt fühlen. Wir verlassen die Wohnung nur noch für das Nötigste. Einige ertappen sich dabei, den ganzen Tag nicht vor der Tür gewesen zu sein. Ich gebe zu, das ist mir in dieser Woche selbst auch schon passiert. Und das tut mir gar nicht gut, ich roste ein.

Was ich allerdings genießen kann, das ist die Ruhe. Alles wird langsamer. Und zugleich wird etwas wacher in mir. Ich kann mit Muße durch innere Landschaften gehen, die ich schon länger nur hastig oder kaum betreten habe. Und das ist schön:

Gedanken wahrnehmen, die mir wichtig sind.

Überlegungen kommen lassen, die mir guttun.

Bilder, von denen ich nicht mehr wusste, dass mein Gedächtnis sie noch kennt.

Ich gehe spazieren durch innere Landschaften,

die das Nachsinnen eines guten Buch mir öffnet,

die ein Gedicht mir schenkt.

Heute war es das Gedicht „Wünschelrute“ von Joseph von Eichendorff,

dem unverbesserlichen Romantiker.

Kennen Sie es?

Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen fort und fort.

Und die Welt hebt an zu singen,

triffst du nur das Zauberwort.

Der Dichter schließt mir heute mein eigenes Bedürfnis auf,

zu träumen und dem nachzuspüren, was ich brauche.

Und in der Tat:

Was ich bald wieder brauche, ist, auf Entdeckertour zu gehen.

Nicht nur in meiner Innenwelt.

Nein, auch in der Natur,

die den Frühling in wilder Schönheit und unbändiger Kraft entfaltet zurzeit.

Mit meinen Worten möchte ich es so sagen:

Ich mag Menschen auf der Suche,

stets dem Leben auf der Spur,

die Erfahrungen zu Buche

nehmen: Perlen auf der Schnur.

Horizonte überschreiten,

Leben auf Entdeckertour.

Wie oft sich die Augen weiten

so in Gottes Arch’tektur.

Möchte auch die Neugier pflegen

ohne Vorurteil im Blick.

Denke dieser Weg ins Leben

führt zur Quelle mich zurück.

Alles Liebe, viel Segen und guten Gesundheit wünsche ich Euch und Ihnen!

Ihr und Euer Tom Damm


Geistliche Impulse

Gebete, mutmachende Texte, Erinnerungen an beglückende und stärkende Erfahrungen im Glauben und in der Gemeinschaft – in diesen Zeiten, in denen wir soziale Kontakte reduzieren und auch in der Gemeinde keine Treffen, keine Gottesdienste möglich sind – in diesen Zeiten wollen wir als Geistliche der Gemeinde – Pfarrerinnen, Pfarrer, Prädikantinnen, Prädikanten – kleine Texte ins Netz stellen.Beten Sie mit, denken Sie mit, singen Sie mit – wir hoffen auf die stärkende Kraft des Glaubens und der Gemeinschaft.

Wenn Sie mögen, reagieren Sie auch gern per E-Mail oder telefonisch.

Ihr Pfarrteam


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