
Es gibt ein berühmtes Lied aus dem Musical Cats, das sicher die meisten von Ihnen kennen: Memories, Erinnerungen, wunderbar gesungen von Angelika Milster.
Erinnerungen haben wir alle, an gute und schlechte Zeiten, an Familienfeste, an die Schule. Und seltsamerweise werden gerade Schulerinnerungen immer schöner, je länger die Zeit zurückliegt, meistens jedenfalls.
Ich unterhalte mich gerne mit sehr alten Menschen, deren Erinnerungen in eine Zeit reichen,in der ich noch gar nicht gelebt habe. Diese Unterhaltungen sind lehrreicher als jedes Geschichtsbuch, denn die Menschen, mit denen ich spreche, sind Zeitzeugen einer Zeit, die ich persönlich nur aus Büchern oder aus dem Schulunterricht kenne.
Erinnerungen, gute und schlechte, sind unverzichtbar, als lustige Anekdote zur Unterhaltung beim Klassentreffen, als Mahnung an die Jüngeren, nicht den gleichen Fehler zu machen.
Woran will ich mich erinnern? An all das, was mir nicht gelungen ist, an verpasste Gelegenheiten, an Menschen, die nicht nett zu mir waren?
Nein, das will ich nicht, denn dann wäre ich immer nur schlecht gestimmt.
In Psalm 103 heißt es: Lobe den Herrn, meine Seele und seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Wir haben uns so daran gewöhnt, immer zuerst alles Negative zu sehen, dass das Positive kaum beachtet wird.
Das Psalmwort ist immer wieder ein Anstoß, mich zu erinnern, was ich Gutes erlebt habe, für das ich dankbar sein kann. Heute z.B. bekam ich einen verspäteten Geburtstagsbrief, der mir gutgetan und mich sehr erfreut hat, zumal er so unerwartet war.
Die Erinnerung an das Gute löst sicher nicht alle Probleme in meinem Leben, Aber wenn ich an das Gute denke, dann merke ich, wie ich daraus Kraft und Mut gewinne und neues Gottvertrauen.
Ich wünsche Ihnen viele gute Erinnerungen, die Sie gerne mit uns teilen mögen, im Gottesdienst, bei mittwochs oder samstags in St Viktor, beim Friedensgebt oder wo auch immer.