Das Wort zur Wochenmitte

Pfingsten – das Fest der Taufe

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Weihnachten – das Fest der Geburt Jesu. Ostern – das Fest seiner Auferstehung. Pfingsten – das Fest … ? Viele stocken an dieser Stelle. Das ist auch in Ordnung, denn dass zu Pfingsten, 50 Tage nach Ostern, der Geist Gottes auf die Jüngerinnen und Jünger Jesu kam, dass sie den anwesenden Menschen voll Freude und Begeisterung Jesus als den auferstandenen Sohn Gottes verkündeten, dass die internationale, bunte und vielsprachige Hörerschaft allesamt die Jüngerinnen und Jünger Jesu verstanden und dass an jenem Tag 3000 Menschen zum Glauben kamen – dies alles klingt sehr abstrakt und wundersam. Und doch ist es bei aller Geheimnisfülle wunderbar, ist es doch der Beginn der ersten christlichen Gemeinde. Pfingsten – der Geburtstag der Kirche, so wird oft treffend gesagt. 

In den letzten Jahren ist der Fokus mehr und mehr auf etwas anderes gelegt worden: Pfingsten – das Fest der Taufe. Schon das allererste Pfingstfest muss ein großartiges Tauffest gewesen sein, hören wir doch in der Apostelgeschichte, Kapitel 2, dass sich die 3000 Menschen taufen ließen nach der Pfingstpredigt des Petrus. Von daher ist es stimmig, dass Tauffeste seit einigen Jahren immer beliebter werden. Gerade Pfingsten ist für Tauffeste ein idealer Zeitpunkt. 

Viele wunderbare Tauffeste sind auch jetzt wieder zu Pfingsten gefeiert worden, in Ergste, Fröndenberg, Hohenlimburg und – schon in guter Tradition – in Schwerte von der Evangelischen Kirchengemeinde. Über 300 Personen fanden sich am Pfingstmontag auf der Wiese vom Kanuverein ein. Der Festgottesdienst stand im Zeichen des Bootes: sichtbar an dem großen blauen, als Altar dienendem Kanadier, dem roten Taufboot oder an den kleinen bunten Segens-Schiffchen, die für die 17 Täuflinge auf Papier gefaltet wurden. Handpuppe Rudi Rabe und der Igel Ferdi erklärten am Bild des Bootes auf dem Wasser die Botschaft der christlichen Taufe. Es war ein fröhliches Fest. Ein Gast hatte mir vor Beginn mit einer gewissen Skepsis gesagt, er wüsste gar nicht, was man so bei einer Taufe macht. Gottesdienste und Kirchengemeinde sind vielen Menschen fremd geworden. Nach dem Fest kam der Mann zu mir und hat sich herzlich bedankt; es habe ihm sehr gut gefallen. 

Ich habe mich gefreut und hatte das Gefühl, dass ihm Kirche auf eine für ihn gute Weise nahe gekommen ist. Ein Tauffest ist immer auch ein Event, und viele Menschen fühlen sich gerade bei Events angesprochen. 

Es ist mein Wunsch und mein Gebet, dass bei solch schönen Events, wie es Tauffeste sind, auch der Geist Gottes, der weht wo er will, die Herzen der Menschen berührt und dass sie hier etwas spüren von der Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes und von seiner großen Verheißung für das Leben. 

Ihr Achim Dreessen

Ich bin getauft, es gilt dein Ja!  Ich bin getauft, es gilt dein Ja!
In dir, mein Gott, bin ich verwurzelt. Ich bin getauft, es gilt dein Ja.

Text: Eugen Eckert 2017
Melodie „Oh when the saints“