Liebe Leserin,
lieber Leser!
Wer von uns wünscht sich nicht manchmal, einen Neuanfang zu wagen und das Alte zurück zu lassen; eben das, was sich an Chaos, an Seelenlasten, an Konflikten so angesammelt hat. Dabei vergessen wir manchmal, dass jeder Tag solch ein kleiner Neuanfang ist.
Tut es uns nicht gut, die Geister der Nacht mit dem Licht des neuen Tages im Dunkel zurück zu lassen? Erleichtert es uns nicht, wenn wir spüren, dass der Streit und das Schwere des vergangenen Tages nicht mehr so schwerwiegt, wenn wir erfrischt aufwachen?
Diese Erfahrungen sind so alt wie die Menschheit – ja vielleicht so alt wie die Schöpfung von Tag und Nacht. Schon Jeremia schrieb:
Gottes Güte hört nicht auf. Sein erbarmen hat noch lange kein Ende. Jeden Morgen erbarmt er sich von Neuem.
Klagelieder 3, 22
Der Dichter Johannes Zwick hat diese Erfahrung auch gemacht und es im Nachdenken über den Jeremia-Vers aus den Klageliedern so formuliert: All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu. Manche von uns hören in Gedanken die Melodie dieses Liedes jetzt dazu (EG 440).
Ich selbst bin heilfroh, diese kleinen Neuanfänge als tägliche Geschenke genießen zu dürfen. Und – wie man es von mir kennt – sage ich es am liebsten mit einem Gedicht.
Ihr und Euer Tom Damm
Ich wache auf und fühle,
Tom Damm
du hast an mich gedacht.
Denn tief in meinem Herzen,
da hat es leis gelacht.
Schon hat der Tag ein Antlitz,
der Morgen ein Gesicht.
Es zwinkert und es lächelt,
und ich genieße schlicht.
Dann schick ich meine Lieb
als Seelenpost zu Dir.
Bist Du doch dieser Tage
mein Lebenselixier.