Das Wort zum Tag

Liebe Leserin, lieber Leser,

wussten Sie, dass wir alle, unabhängig von unserer Sehkraft, einen „blinden Fleck“ im Auge haben?

Dort wo der Sehnerv ins Auge mündet, gibt es keine lichtempfindlichen Fotozellen, und wir sind an diesem Punkt blind. In der Regel bemerken wir das nicht, weil das andere Auge und unser Gehirn die Lücke „ausfüllen“.

Sie können das im Selbstversuch testen (das Experiment habe ich bei Wikipedia entdeckt):

Anleitung: Das rechte Auge zuhalten und mit dem linken das X fixieren. Bei einem Bildschirm-Abstand von etwa der dreifachen Distanz zwischen beiden Buchstaben ist das O nicht mehr zu sehen. Die dreifache Distanz ist nur ein Richtwert. Ist das O noch zu sehen, variiert man den Abstand zum Bildschirm so lange, bis das O verschwindet. Umgekehrt für den Blinden Fleck des rechten Auges: linkes Auge zuhalten, das fixieren und das X verschwindet.

Versuch zum Ausprobieren

Wir alle sind also an einer Stelle blind, ohne es zu bemerken. Was für das Auge gilt, trifft manchmal auch auf unseren Geist zu: Wir haben „blinde Flecken“ auf unserer Seele.

Kennen Sie das, dass wir bestimmte Dinge einfach nicht wahrhaben wollen, wenn man uns nicht mit Nachdruck darauf „stößt“?

Manchmal sind wir „blind“ für die Nöte anderer, weil wir uns viel zu sehr auf uns selbst fixieren. Manchmal „übersehen“ wir Signale, die ein anderer uns gibt: Zeichen von Verletzung, Trauer oder auch Erwartung.

Jesus sagt:

„Aus dem Auge leuchtet das Innere des Menschen: Wenn dein Auge klar ist, ist dein ganzer Körper hell.“

Matthäus 6,22

Der „blinde Fleck“ im Auge wird durch das Gehirn weitgehend ausgeglichen. Den „blinden Fleck“ auf unserer Seele können wir ausgleichen, indem wir einander wahrnehmen, wie Gott uns gewollt hat: als Schwestern und Brüder, als seine Kinder.

Das ist gerade in diesen Zeiten der erzwungenen Isolation besonders wichtig.
Seien wir „hell“ im Sinne des Bibelwortes!

Haben Sie ein schönes Wochenende und bleiben Sie gesund,

Ihr Klaus Johanning