ST. VIKTOR STEHT VOR EINER UMFANGREICHEN AUSSENSANIERUNG

Schon 2010 hat das damalige Presbyterium ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die an mancherlei Stellen der Kirche sichtbaren Schäden, so am Dach und an der Fassade, deutlich zu machen. Während in den Jahren 2012 bis 2014 die Innensanierung der Kirche im Vordergrund stand, die am 1. Advent 2014 mit der Einweihung der neuen Orgel und ein Jahr später mit der Inbetriebnahme des neuen Gemeindezentrums ihren Abschluss fand, konnten nur die dringendsten Außenreparaturen durchgeführt werden. 

In seiner letzten Amtsperiode hat das Presbyterium unserer Gemeinde den Beschluss gefasst, nunmehr auch die Außensanierung von St. Viktor perspektivisch in Angriff zu nehmen. Der schon vor 10 Jahren beauftragte Architekt hat mit Unterstützung der Denkmalpflege des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) und einer Reihe weiterer Fachingenieure einen aktuellen Schadens- und Sanierungsbericht vorgelegt, der die umfangreichen Schäden detailliert auflistet und Vorschläge zu ihrer Beseitigung macht.

Da ist vor allen Dingen der kritische Zustand der über 100 Jahre alten Schieferdachflächen zu nennen, wonach eine Erneuerung aller Dachflächen des Kirchenschiffs und Chorraums sowie der beiden Seitenschiffe am Kirchturm unumgänglich ist. Im Gutachten des zu Rate gezogenen Schiefer-Sachverständigen heißt es wörtlich: „Bei der Klangprobe ergab sich auf der Südseite ein sehr dumpfer Klang. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Gefüge des Schiefers aufgebläht und damit zerstört ist. Der Schiefer als solcher kann seine Funktion nicht mehr erfüllen, die Eindeckung muss daher kurzfristig erneuert werden. Auf der Nordseite und dem Chorraum wurde der Schiefer nicht so sehr von der Witterung (Sonne) beansprucht wie auf der Südseite. Daher ist der Zustand des Schiefers auf diesen Dachseiten etwas besser, was man am Klang der Steine hören kann und auch visuell erkennbar ist. Der Schiefer könnte in diesem Bereich noch bis zu 20 Jahre seine zugedachte Funktion erfüllen, allerdings wäre, aufgrund der fehlerhaft ausgeführten Reparaturen der vergangenen Jahre, eine sehr umfangreiche Reparatur über die gesamte Nordseite und dem Chorraum notwendig, um die Funktionsfähigkeit der Eindeckung sicherzustellen. Der finanzielle Aufwand inkl. Gerüstkosten steht aber in keinem Verhältnis zu der dann noch zu erwartenden Lebensdauer des Schiefers von ca. 20 Jahren.“

Zu einem großen Teil ist die Schieferdeckung brüchig, abgesplittert und verwittert. Hier finden sich fast überall flächige Abplatzungen an der Oberfläche der Dachsteine, auch sind teilweise Steine verrutscht bzw. fehlen in der Fläche komplett. Derartige Fehlstellen führen zwangsläufig zu Undichtigkeiten und Feuchtigkeitsschäden im Inneren, die immer weiter um sich greifen und dabei wertvolle Bausubstanz zerstören.

Die zweite wesentliche Baustelle von St. Viktor betrifft die Fassade, deren Mauerwerksfugen durch den schlechten Verwitterungszustand der Steinoberflächen zum großen Teil ersetzt werden müssen. Das aus Ruhrsandstein und teilweise grünem Mainsandstein bestehende Bruchsteinmauerwerk weist erhebliche Risse und vielfache Beschädigungen sehr unterschiedlicher Art auf, die auf Dauer nicht belassen bleiben dürfen. Dazu hat der LWL nach einer Hubsteiger-Befahrung der Fassade ein Gutachten erstellt und die einzelnen Schadstellen der Fassade akribisch aufgelistet. 

Das Hagener Architektenbüro Harder – spezialisiert u.a. auf Denkmalsanierung – hat inzwischen eine Kostenschätzung für sämtliche Sanierungsmaßnahmen an Dach und Fassade von St. Viktor erarbeitet und kommt dabei auf einen Gesamtbetrag von 1.521.000 EUR. Diese gewaltige Kostensumme kann keineswegs von unserer Kirchengemeinde alleine aufgebracht werden. Wir hoffen daher auf eine spürbare Förderung aus öffentlicher Hand. So hat die Gemeinde mit Unterstützung des für den Kreis Unna gewählten Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek einen Förderantrag über 35 % dieser Summe im Rahmen des aktuellen Denkmalschutzprogramms der Bundesregierung gestellt. Darüber hinaus ist beabsichtigt, weitere Förderanträge an das Land NRW sowie den Kirchenkreis Iserlohn zu stellen.

Erst wenn ein erheblicher Prozentsatz der benötigten Summe durch Fördergelder und Spenden zusammengekommen ist, kann das Bauprojekt, so dringend es auch sein mag, begonnen werden. Von unserer Gemeinde werden die Sanierungsmaßnahmen vom Baukirchmeister Wilfried Feldmann und dem bisherigen Finanzkirchmeister Ulrich Halbach betreut, der sich bereiterklärt hat, auch nach seinem Ausscheiden aus dem Presbyterium für diese Aufgabe zur Verfügung zu stehen. 

Um St. Viktor auch für spätere Generationen zu erhalten, ist jeder auch noch so kleine finanzielle Beitrag der Freunde von St. Viktor, insbesondere unserer Gemeindemitglieder, hochwillkommen. Dazu ist ein Spendenkonto bei der Kreiskirchenkasse eingerichtet unter IBAN DE89 3506 0190 2001 1690 28 mit dem Stichwort „Sanierung St. Viktor“. 

Helfen auch Sie mit, unsere wunderbare Marktkirche St. Viktor vor dem Verfall zu retten!