Die St. Viktor Kirche hat ihren Marienleuchter wieder

Jahrelang schlummerte in luftiger Höhe auf dem Dachboden von St. Viktor neben dem Glockenstuhl ein wertvoller, aus Messingguß hergestellter Marienleuchter, der mit seinem Alter von über 500 Jahren eine große Rarität in Westfalen darstellt.

Als um 1520 der Chorraum von St. Viktor gebaut wurde, um dem Goldenen Altar aus Antwerpen einen würdigen Platz zu schaffen, erwarb die damals noch katholische Schwerter Bürgerschaft auch diesen filigranen, mit Kerzen bestückten Hängeleuchter, der wohl aus den südlichen Niederlanden stammt. 

Es gibt nur wenige diesem Leuchter vergleichbare Stücke aus spätgotischer Zeit. Davon befinden sich zwei im Amsterdamer Rijksmuseum sowie in St. Petri in Dortmund.

Der mit Blattwerk verzierte achtarmige Leuchter zeigt am unteren Ende eine Löwenmaske, die einen Ring im Maul trägt, während auf dem obersten Knauf ein stehender Löwe dargestellt ist. In der Mitte des Leuchters wird als hervorstechende Figur Maria im Strahlenkranz gezeigt. 

Der Kronleuchter ist neben dem Sieben-Schmerzen-Altar der Maria ein weiteres bedeutendes Beispiel spätmittelalterlicher Marienfrömmigkeit in der evangelischen Marktkirche St. Viktor, mit der einmal mehr der ökumenische Charakter der Kirche deutlich wird.

Der gerade fertig restaurierte Marienleuchter ist inzwischen im zweiten Joch des Hauptschiffs der Kirche aufgehängt worden, ohne den freien Blick auf die Kern-Orgel  zu beeinträchtigen.

Die Finanzierung der Restaurierung und Aufhängung des Marienleuchters wird vom Förderverein St. Viktor getragen und stellt damit keine Belastung für den Haushalt der Kirchengemeinde dar.