Das Wort zur Wochenmitte

Nach dem Lichterfest sind wir auf dem Weg in den Alltag zurück.

Nicht ohne die Frage: Kann uns Weihnachten inspirieren für den Neustart ins Jahr? Bleibt etwas von dem Sternenlicht, das uns über einige dunkle Wochen im Dezember begleitet und angezogen hat mit seiner Wärme und seiner Hoffnung? Können wir etwas mitnehmen von der Geschichte über das Kind in der Krippe, das zum Licht für die Welt wird?

Wo wird es konkret mit dem Licht und der Orientierung und dem Leuchten auf unseren Schritten im Leben? 

Ein Licht ist etwas, was Richtung gibt und Orientierung – aber das kann auch schon eine Straßenlaterne in der Ferne. Für Klarheit auf jedem einzelnen Schritt braucht es ein kleines konkretes Licht, das mir den Weg ausleuchtet. 

Das könnte ich in unserer immer komplexer werdenden Welt gebrauchen. Ich brauche nicht nur eine grobe Orientierung wie die der einfachen Antworten. Das ist ja alles andere als vertrauenswürdigSo vieles ist da manipulativ und so vieles sät Hass. Da geht es nicht darum, den Menschen gerecht zu werden und auf dem Weg zu bleiben in Richtung Klarheit und Wahrheit. So vieles bleibt unreflektiert. 

Der Weg zurück in den Alltag von Weihnachten her, zeigt uns etwas anderes. Der zeigt eher, dass das Leben immer in Bewegung bleibt und man ständig nachjustieren und sich vergewissern muss, dass das Ziel nicht aus den Augen gerät, gerade wenn alles immer komplexer wird. Wie oft haben wir in unserem Leben schon Weihnachten gefeiert und in seinem Licht immer neu unser Leben und unsere Welt reflektiert. Ich glaube, so wird das Licht der Welt für unser Leben von Weihnachten her konkret. 

Der Weg zurück in den Alltag hat in diesem Jahr ein kraftvolles Motto als Jahreslosung :

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1. Korintherbrief 16,14

Vielleicht klingt das zuerst wie eine der vielen Richtigkeiten, die wir immer schon wussten, die man bei den Christ*innen immer schon vermutet. Fast wie ein Spruch aus dem Poesiealbum: In allen vier Ecken soll Liebe drinstecken. So kann man diesen Satz schnell als banale Richtigkeit abtun. Aber hinter dieser Ermahnung von Paulus aus dem Korintherbrief steckt die Erinnerung an die Kraft, die zusammenhält und zusammenschweißt, die Kraft, die unsere Gesellschaft im Augenblick mehr braucht als alles andere, die uns verbunden sein lässt, die Menschen aus der Einsamkeit holen kann, die uns Respekt füreinander haben lässt, die Kraft, die engagiert sein lässt, wenn andere Hilfe brauchen wie gerade an Weser, Aller, Hunte und Helme. 

Paulus schreibt diese Worte an eine Gemeinde, die in all ihrer Individualität und Freiheit ständig auseinander zu brechen droht. Die Liebe schafft es, die Verbindung zu halten und aufeinander zu achten, Rücksicht zu nehmen. Nicht, weil man es muss, sondern in purer Freiheit. Das ist Liebe. Das ist doch viel mehr als die Poesiealbum-Weisheit, oder? 

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe – so wird das Licht von Weihnachten konkret für unsere Rückkehr in den Alltag. Wir können gespannt sein, wie es sich auswirkt im Leben, wenn wirklich ALLES in Liebe geschieht. Vielleicht lohnt sich, darüber Tagebuch zu führen. 

Ihre Pfarrerin Claudia Bitter

Licht der Liebe

Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit,
durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.

| Licht der Liebe,  Lebenslicht, 
Gottes Geist verlässt uns nicht. |

Ein Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt, 
erfüllt den Tag, dass es jeder spürt. 

| Licht der Liebe,  Lebenslicht, 
Gottes Geist verlässt uns nicht. |

Ein Licht macht uns froh, wir sind nicht allein. 
An jedem Ort wird es bei uns sein. 

| Licht der Liebe,  Lebenslicht, 
Gottes Geist verlässt uns nicht. |

Ein Licht steckt uns an, macht uns selbst zum Licht. 
Wir fürchten uns, weil wir leuchten, nicht. 

| Licht der Liebe,  Lebenslicht, 
Gottes Geist verlässt uns nicht. |