Das Wort zur Wochenmitte

Foto: Envato Elements – suntorn

Liebe Leserin,
lieber Leser,

die letzten Tage waren beruflich und privat sehr trubelig, stressig und manches Mal wünschte ich, ein Tag hätte mehr als 24 Stunden, um alle Aufgaben erledigen zu können. In der vergangenen Woche nach eben so einem  einem anstrengenden Arbeitstag, kam es zu einen kleinen Streit mit meinem Sohn über seine Medienzeit. Er wollte partout länger spielen. Ich jedoch habe nein gesagt, in der Folge es kam zu gegenseitigen Vorwürfen, die auch mich verletzt haben.

Dann habe ich meinem Sohn die ganze Wahrheit gesagt: Wie mein Tag war, welche Zeit ausgemacht ist und wie es mir mit seinen Vorwürfen ging. Es musste mal raus, was wahr ist.

Es ist ein kleines Beispiel für das Thema Wahrheit, oder auch für: wahrhaftig sein. Und man kann sich fragen, ob das immer sein muss. Die Wahrheit kann auch verletzen. Daher halte ich es manchmal mit einem Gedanken, der Voltaire zugeschrieben wird: Wenn ich etwas sage, soll es wahr sein. Ich muss aber nicht alles sagen, was wahr ist.

Ein Gedanke spricht für mich dafür, die Wahrheit zu sagen. Ich finde ihn in Psalm 119. Der Psalmbeter bittet Gott: „Nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit.“ (Psalm 119,43). Um dann weiter zu begründen: „Denn ich hoffe auf deine Urteile.“

Dem Psalmbeter geht es darum, dass er von Gottes guten Geboten spricht. Aber auch darum, dass er damit die Wahrheit ausspricht. Gott ist es nicht egal, was ich sage. Er wird sogar einmal sein Urteil darüber sprechen, wo ich mich nicht an die Wahrheit halte. Denn die Lüge zerstört Vertrauen und damit Beziehungen.

Auf Dauer halte ich also die Wahrheit für die beste Wahl. Auch wenn sie manchmal wohl dosiert sein will.

Meine Ansage hat meinem Sohn übrigens nicht geschadet. Ich habe sogar den Eindruck, dass dieser authentische Moment unsere Beziehung gestärkt hat.

Ihr und Euer Daniel Groß