Das Wort zur Wochenmitte

Foto: Claudia Bitter

Meine Liste von Situationen, die auf ein Wunder warten, ist lang.

Sie geht von A-Z – lauter Probleme, die auf mich wirken wie zu groß für diese Menschheit. 

A wie Armut

B wie Bildungshunger

C wie Chaos

D wie Dürre

E wie Einsamkeit

F wie Friedlosigkeit

wie Gewalt

H wie Hungersnöte

I wie Irrwege

J wie Junkfood

K wie Krieg

L wie Landunter

wie Mikroplastik

wie Naturkatastrophen

O wie Opfer

P wie Politikverdrossenheit

Q wie Qualzucht

R wie Rassismus

S wie Selbstüberschätzung

T wie Tyrannei

U wie Ueberschwemmung

V wie völlige Selbstüberschätzung

W wie Wasserknappheit

XYZ wie zwei vor zwölf 

Ob da ein Wunder reichen wird?  Eine Reset-Taste wäre gut – ein Neuanfang. 

Auch in biblischen Zeiten kannten Menschen so eine Liste von Herausforderungen, Problemen, Missständen.

Menschen, die mit Gott im Gespräch waren, haben von Gott Visionen von einer besseren Welt bekommen und weitergegeben. Bis heute können wir diese Visionen gebrauchen, damit wir nicht entmutigt werden durch unseren Realismus. 

Zum Beispiel hat Jeremia hat Gott so verstanden: 

Denn ich weiß, was ich mit euch vorhabe.– Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken.

Jeremia 29,11

Gottes Vision lenkt meinen Blick auf das, was möglich ist. Denn wenn ich nur auf die Probleme schaue, wird mich die Depression in den Abgrund ziehen. 

Gott wird nicht mit einem Schnipser mal gerade für Ordnung sorgen und das Chaos beseitigen, das die Menschheit angerichtet hat. 

Gott wird unsere Träume wachhalten, unsere Visionen stärken, unsere Sensibilität und Achtsamkeit herausfordern. Er wird keine Ruhe geben mit seinen Ideen von einer anderen Welt, von einem Andersleben, sondern uns immer wieder daran erinnern, welche Chancen wir haben, wenn wir an eine Verwandlung glauben. 

Gott hält es für möglich, dass wir Zukunft und Hoffnung haben in dieser Welt, die er geschaffen hat.

Mir macht das Mut. Und den brauche ich auch!!!

Ihre Pfarrerin Claudia Bitter

Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben. 
Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, 
die uns gegeben. 

Gebrauche deine Kraft. Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen.
Vertraue auf den Geist, der in die Zukunft weist. 
Gott hält sie offen. 

Aus dem Evangelischen Gesangbuch 677, 1+2