Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ein altes, verwittertes Kreuz am Wege. Nur mit Mühe erkennt man noch Reste und Konturen der Christus-Darstellung. 

Ich habe es im letzten Jahr während unseres Sommerurlaubs in der Bretagne entdeckt, irgendwo, nahe bei einer kleinen Kirche in den Dünen.

Mich erinnert dieses Kreuz daran, dass unsere Kirche in die Jahre gekommen ist – und damit meine ich nicht den zweifellos alten Bau von St Viktor!

Wir als Kirche „werden weniger“: weniger Menschen, weniger wichtig, weniger erkennbar. Unsere Konturen „verschwimmen“ allmählich in der Gesellschaft. Die Botschaft, die wir verkünden, das Wort vom Kreuz Christi, verliert mehr und mehr an Boden. Für eine Mehrheit der Bevölkerung sind wir in Sinnfragen keine Ansprechpartnerinnen und -partner mehr. Die Welt versucht, sich aus sich selbst zu erklären.

Das ist nicht so neu, wie wir meinen. Bereits der Apostel Paulus sagte einst:

„Der Mensch kann mit seinen natürlichen Fähigkeiten nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Geheimnisse erschließen sich nur durch Gottes Geist.“  

1. Korintherbrief des Paulus 2,14

Doch für ihn war das kein Grund, zu resignieren. Er ließ sich von der Gleichgültigkeit und Ablehnung, die er erfuhr, nicht irritieren und hat in dieser Welt, die seine Botschaft von Jesus Christus mehrheitlich für töricht hielt, den Grundstein für unsere Kirche gelegt.

Nehmen wir uns ein Beispiel an ihm!

Tun wir unerschütterlich das, was als Kirche unsere Aufgabe in der Welt ist!

Verkünden wir in Wort und Tat die Botschaft von Jesus Christus.

Manche werden es für Unsinn halten – manche aber auch die Weisheit Gottes darin erkennen.

In diesem Sinne: Ihnen allen eine gesegnete Woche!

Ihr Klaus Johanning