Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich muss bekennen: Als hier die Fluten losbrachen und die Katastrophe über uns hereinbrach, war ich gerade im Urlaub. Als Schwerte und besonders auch Hagen untergingen, habe ich das nur aus der Ferne mitbekommen. Und auch nur nach und nach. Euskirchen, Ahrweiler, die Nachrichten waren voll davon. Und dann bekam ich Bilder aus Schwerte geschickt, von den Ruhrwiesen, der gesperrten Ruhrbrücke, von unserer Kleingartenanlage „Die Amsel“. Unglaublich. Völlig unerwartet. Sowas passiert doch nur immer anderswo, weit weg. Aber nein, das Elend ist uns auf einmal sehr nahegekommen. 

Wer hätte gedacht, dass uns Mitteleuropäern der Klimawandel so schnell so nahekommt, so deutliche Auswirkungen hat? Wollen uns doch Politik und Wirtschaft ständig weißmachen, dass wir noch so viel Zeit haben, aus der Kohle auszusteigen, dass wir immer mehr Flächen ungestraft versiegeln können, und dass große verbrauchsstarke Autos mit dem Klimawandel nichts zu tun haben. Die Erde zeigt uns ihre Schmerzgrenze. Seien wir klug. Sonst lernen wir es nur auf dem schweren Weg. Und unsere Kinder und Enkel bezahlen die Zeche. 

Gerade wir Christinnen und Christen wissen etwas von der Verbindung zwischen Schöpfung und Schöpfer. Gerade uns ist der Auftrag gegeben, die Schöpfung zu pflegen und zu bewahren. Es ist Zeit, etwas gegen die Taubheit auf diesen Ohren zu tun. 

Ihr und Euer Tom Damm

Nicht weit von hier, da wütet ein Tornado,
verwüstet und vernarbt fruchtbares Land.
Nicht weit von hier, da rettet mit Bravado
die Feuerwehr, was in den Fluten stand.

Die Hagelkörner werden immer schwerer,
und Hitzewellen kommen Schlag auf Schlag.
Die angestauten Seen, sie werden leerer.
Wer weiß, was uns noch alles treffen mag?!

Die Wirtschaft lässt die ganze Schöpfung bluten.
Die Klimapolitik gibt sich verkracht.
Bis wohin steigen noch die Meeresfluten,
bis dass sie endlich übers Klima wacht?