Das Wort zur Wochenmitte

Wann haben Sie zuletzt in einer Buchhandlung gestanden und sich Bücher angesehen? Neue Krimis, Ratgeber, Romane, Kochbücher oder allgemein verständliche Sachbücher über schwierige Themen, Liebesgeschichten oder vielleicht sogar etwas Philosophisches? Nachdenken über die Welt, über die Menschen und Gott im Angesicht der Pandemie oder von Krisen allgemein, und leider gibt es ja eine Menge konkrete Krisen.

Und dann fällt Ihnen ein Buch in die Hand – ich habe gerade keine Idee – wie es heißen könnte, aber der Untertitel lautet: Die Beziehung zwischen Geist, Raum, Zeit.

Vielleicht nehmen Sie sich mal einen Moment Zeit, darüber nachzudenken oder nachzufühlen, welches Buch Sie da erwarten mit diesen drei Begriffen: Geist, Raum, Zeit.

Stammt es von einem Physiker, der die drei Begriffe in eine Beziehung stellt? Oder hat eine Philosophin diese drei Begriffe als Eckpfeiler genommen, um einen neuen Ansatz im Umgang mit der Krise zu entfalten?

Geist, Raum, Zeit stehen für die zentralen Aussagen des 31. Psalms.

Und dieser Text stammt von einem Menschen, dem es schlecht geht, der ausführlich in vielen starken Bildern ausdrückt, was in seinem Leben gerade mit seinen Mitmenschen schiefläuft. Er ist bedrängt, bedroht, verfolgt auf der Suche nach Schutz, Geborgenheit, Halt und Verlässlichkeit bei Gott.

Dabei macht er drei Schritte. Er legt zuerst seinen Geist, sein Leben in die Hand Gottes, bekommt dadurch wieder Raum, sich zu bewegen und stellt schließlich fest, dass seine Lebenszeit in der Hand Gottes liegt.

Geist, Raum, Zeit. Was für ein Dreiklang! Der 31. Psalm strahlt immer wieder auf, immer wieder finden wir Anknüpfungspunkte, immer wieder neue Facetten.

Ihr Daniel Groß

Gott, auf Dich vertraue ich. Bei Dir suche ich Halt. Wenn rings um mich das Meer tobt, bist Du mein Fels.

Wenn ich vom Sturm überrascht werde, bist Du meine feste Burg.

Gott, auf Dich verlasse ich mich. Leite mich, wenn es dunkel um mich ist, führe mich, wenn ich keinen Weg mehr sehe.

Wie in ein Netz verstrickt, das plötzlich über mich geworfen wurde, so fühle ich mich. Hilf mir heraus, denn ich habe Angst.

Wenn Einsamkeit mich überfällt und ich mich gefangen fühle: Du bist doch da.

Du bist meine Stärke. Ich vertraue darauf: Du lässt mich nicht fallen.

In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du holst mich heraus aus meiner Machtlosigkeit.

Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Du bist mein Gott, meine Zeit steht in deinen Händen. Du hilfst mir durch deine Güte.