Das Wort zum Tag

Die Frauen aus Vanuatu in der Südsee, die den diesjährigen Weltgebetstag gestaltet haben, haben sich die Frage gestellt:
Worauf bauen wir?


Diese Frage bezieht sich auf das siebte Kapitel des Matthäusevangeliums, in dem Jesus ein Gleichnis erzählt von zwei Bauherren. Der eine baut sein Haus auf solidem Steinfundament, der andere auf sandigem Untergrund. Bei einem Unwetter ist das Haus weg.
Für die Bewohner der Südsee ist das durchaus Realität. Durch den Klimawandel sind die Inseln in Gefahr im Meer zu versinken im und die Menschen dort in ihrer ganzen Existenz bedroht.

Aber die Frage, worauf wir bauen, beinhaltet mehr.
Worauf verlassen wir uns in Krisenzeiten? Worauf vertrauen wir in Coronazeiten?
Was ist das Fundament unseres Lebens?
Der folgende Text, den viele sicher kennen, bringt , so meine ich, gut zum Ausdruck, was unser Fundament ist, worauf wir vertrauen dürfen.

Eines Nachts hatte ich diesen Traum:
Ich ging mit Gott, meinem Herrn, am Strand entlang. Vor meinen Augen zogen Bilder aus meinem vorüber und auf jedem Bild entdeckte ich Fußspuren im Sand.
Manchmal sah ich die Abdrücke von zwei Spuren, dann wieder nur von einem Paar. Das verwirrte mich, denn ich stellte fest, dass immer dann, wenn ich unter Angst, Sorge oder dem Gefühl des Versagens litt, nur die Abdrücke von einem Fußpaar zu sehen war. Deshalb wandte ich mich an den Herrn:
„Du hast mir versprochen, Herr, Du würdest immer mit mir gehen. Ich habe festgestellt, dass gerade in den Zeiten meiner schwierigsten Lebenslagen nur ein Fußpaar im Sand zu sehen war. Wenn ich Dich nun am dringendsten bräuchte, warum warst du dann nicht für mich da?“
Da anwortete der Herr:
„Immer dann, wenn du nur eine Spur im Sand gesehen hast, mein Kind, habe ich dich getragen.“

Ich wünsche uns, dass wir Gottes Spuren in unserem Leben feststellen können und wir uns getragen wissen.

Ihre Dorothe Müller