„Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“

Lukas 6,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

Zwei Dinge auf dieser Welt kann man nicht ändern: das Wetter und die Verwandtschaft. Man ist beiden ausgeliefert und muss mit beiden irgendwie zurechtkommen.

Beim Wetter geht das vergleichsweise einfach. Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Aber wie ist das mit den lieben Verwandten? Vater, Mutter, Bruder und Schwester kann man sich nicht aussuchen. Sie sind uns gegeben und oft genug auch aufgegeben. Und dass man selbst Vater, Mutter, Bruder und Schwester ist, kann man niemals ablegen. Das ist lebenslänglich.

Die himmlischen Verwandtschaftsverhältnisse zeigen, wie es geht: Gott, der Vater, sagt es durch seinen Sohn uns, seinen Menschenkindern: Seid barmherzig!

Barmherzig sein heißt: mit dem Herzen denken. Das tut Gott. Es ist Gottes Herzensangelegenheit, uns als seine Kinder zu haben. Wenn er aufrechnen würde, wenn er messerscharf urteilen würde, wenn er so handeln würde, wie wir es verdient haben, hätten wir Hartherzigen nie die Chance, auch nur in seine Nähe zu kommen. So aber er bietet es uns von Herzen an, sogar unser Vater zu sein.

So sollte es doch auch unter uns Menschenkindern und -geschwistern funktionieren: nicht immer aufrechnen, urteilen, auf Teufel komm raus auf das Recht pochen. Gott ist so groß, weil er so barmherzig und nachsichtig ist. Und jedes Gotteskind kann an Größe gewinnen, wenn es mit dem Herzen denkt. Dadurch verändert man sich selbst – und womöglich auch die Verwandtschaft.

Ihr und Euer Daniel Groß

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