Das Wort zum Tag

Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Lukas 6,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich die Worte der Jahreslosung 2021 höre – gerade in diesen Tagen kurz nach dem Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz im Januar 1945 – dann male ich mir aus, wie eine Welt ohne Barmherzigkeit aussähe.

Es wäre eine Welt voller Narben, Verletzungen und Gräber, eine harte, hässliche, wenig lebenswerte Welt.

Überall auf unserer Welt finden sich Erinnerungen an unbarmherzige Zeiten, wie hier zum Beispiel eine alte deutsche Bunkeranlage an der französischen Atlantikküste:

Der Beton ist so dick, dass man ihn nicht „wegsprengen“ kann; ein Monument des Hasses, der Gnadenlosigkeit und Unbarmherzigkeit.

Zum Glück sind diese Zeiten vergangen, aber seien wir auf der Hut: Die Unbarmherzigkeit schläft nicht!

Sie verkleidet sich mit dem Mantel des Rechthabens, und nicht selten vertritt sie das Recht des Stärkeren.

Die Jahreslosung dreht den Spieß um: Sie sagt nicht: Du hast Recht, nimm dir, was dir zusteht, sie sagt: Schau‘ auf den anderen, ein Kind des Vaters, ein Kind Gottes wie du!

So verwandelt sie eine Welt ohne Gnade in eine menschenfreundliche Welt unter Gottes Segen.

Das fängt im Kleinen an: Wann immer wir Recht haben, lasst uns schauen, wie wir damit umgehen. Seien wir barmherzig miteinander, wie Gott mit uns! 

Ihr Klaus Johanning