Das Wort zum Tag


#Überschriften2020

In der Zeit zwischen den Jahren können wir zurückblicken – was war das für ein Jahr, dieses 2020? Welche Überschrift können wir ihm geben?

Wir kennen das: Dem Jahrhundertsommer folgt ein Jahrhundertwein, dem Weltmeisterjahr ein eher durchwachsenes, dem zu feuchten Februar die Trockenzeit im März, April, Mai, Juni – wir geben der Zeit, wie wir sie erleben, Überschriften.  

Im Rückblick auf 2020 werden sicher irgendwie die Worte „Corona“ „Pandemie“ „Lockdown“ „Impfen“ vorkommen.  – Sie geben diesem Jahr ganz eindeutig die Überschrift. Auch weil so viel dem untergeordnet war. 

Darum fallen mir auch einzelne Kapitelüberschriften ein: 

  • Leere Ränge, leere Reihen – Kultur, Sport und Kirchen ohne Besuch
  • Leere Töpfe, leere Kassen – der Lockdown und seine Folgen für Gastronomie und Geschäftswelt
  • Leere Kassen, leere Konten – Steuermilliarden für Lockdown-Opfer
  • Leere Köpfe, leere Herzen – Homestaying und Homeoffice machen einsam

Das Jahr ist gezeichnet von dieser Pandemie – jedenfalls wenn wir die Gesamtheit sehen.

#Überschriften2020 – persönlich

Und was ist, wenn Sie auf Ihr persönliches Jahr schauen. Auch da spielen die Einschränkungen durch Covid19 sicher eine große Rolle – Ihr Freizeitverhalten hat sich verändert. Ihre Kontakte sind andere geworden. Sie konnten nicht wie geplant in Urlaub fahren. Sie haben neue Ideen der Gemeinschaft entwickelt.  Sie mussten selbst mit Krankheit umgehen. Sie sind nicht mehr so gesund wie früher. Sie haben einen Menschen verloren. 

Jedes Ereignis, jede Erfahrung aus dieser Aufzählung ist für sich genommen schon eine Überschrift über das ganze Jahr. 

Es hat uns gezeigt, wie verletzlich wir sind. Trauer ist über uns gekommen, so viele Menschen sind gestorben – auch das für sich genommen eine eigene Überschrift über 2020. 

Wie werden wir das alles einordnen? Wie werden wir diese Erfahrung von Zerbrechlich Sein, Abgeben Müssen, Nicht Planen Können in unser Leben integrieren? Was bringt Erfüllung? Wo ist da Hoffnung? 

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Ein Lied zur Jahreswende

Meine Zeit steht in deinen Händen, 
nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. 
Du gibst Geborgenheit. Du kannst alles wenden. 
Gib mir ein festes Herz. Mach es fest in dir.

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Ich gebe das Jahr 2020 Gott zurück und bitte: Gib mir ein festes Herz. So weiß ich mich bei ihm geborgen, kann mich an ihm festmachen bei allem, was ungewiss ist. Und dann nehme ich die neue Zeit aus seiner Hand. – 

So lebe ich aus der Hoffnung. Wie das zum Trost wird, will ich im neuen Jahr entdecken.  

Ihre Pfarrerin Claudia Bitter