Es tut sich was…
Vor dem Johanneshaus tut sich was. Sichtbar und im Verborgenen. Ganz offensichtlich sind die beiden neuen Bänke. Die haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Friedhöfe aufgestellt und damit einen Ort zum Nachdenken und zum Ausruhen geschaffen. Denn die beiden Bänke sind auf das große Holzkreuz hin ausgerichtet.
Im Verborgenen ist aber auch einiges passiert. Rund 250 Blumenzwiebeln, zum Teil gespendet, sind in das Beet mit den Buchstaben L-E-B-E-N gesteckt worden. Und kaum war die Erde beiseite geschoben, tauchten tief unten schon die ersten neuen frische Triebe von alten Zwiebeln auf.
Es tut sich was….im Offensichtlichen und im Verborgenen. Nehmen wir mal die Corona-Pandemie. Das Offensichtliche ist der Beginn der Impfungen. Viele verbinden damit große Hoffnungen. Andere sind skeptisch. Aber immerhin, ein möglicher Weg aus der Krise. Aber auch im Verborgenen tut sich schon eine Menge. Noch ein paar Wochen, dann werden Teile des normalen Lebens wieder zurückkehren. Das Leben wird wahrscheinlich anders sein als vorher, aber es wieder Leben sein, Alltag.
Die Bänke auf der Wiese, die Blumenzwiebeln unter der Erde. Im Verborgenen. Sie sind für mich ein Zeichen für die Schaffenskraft Gottes. Gott ist schon am Werk. Manchmal sichtbar. Manchmal spürbar, hörbar, oft aber im Verborgenen.
Dann haben wir den Eindruck, dass Gott uns vergessen hat. Vielleicht sehen wir dann nur die Wintertage, die persönlichen Dunkelheiten. Aber Gott wirkt, wie die Blumenzwiebeln unter der Erde. Im Verborgenen sind sie da, das Leben und der Neufang. Noch sehen wir sie nicht. Aber wir müssen nur ein bisschen graben, da stoßen wir auf ihre Vorboten. Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht! Es tut sich was. Gott wirkt. Im Offensichtlichen und im Verborgenen.
Ihr Hartmut Görler