Freitag, 01. Mai 2020
Zeit der Einsicht
Liebe Leserinnen und Leser!
Es gibt so unterschiedliche Zeiten:
langsame und schnelle,
traurige und fröhliche,
belastete und sorgenfreie.
Diese Zeit ist für die meisten von uns etwas langsamer,
nicht ganz so fröhlich und leider auch nicht sorgenfrei.
Ich will meine Zeit heute
– im Nachdenken darüber wird mir das klar –
als Zeit der Einsicht verstehen;
als Zeit der Einsicht in mein Geschöpf sein,
in meine Stärken und Schwächen,
in meinen Stolz und Vergebungsbedürftigkeit.
In der hebräischen Bibel, in Psalm 14, finde ich Gedanken,
die meine Einsichten weitertragen.
Wie gut, dass ich heute Zeit dafür habe.
Und langsam verstehe ich Gottes Wege mit mir besser.
Ich erkenne, dass auf der einen Seite Demut steht.
Und auf der anderen Seite ein fröhliches Selbstbewusstsein.
Das klingt vielleicht seltsam.
Aber im Ringen um eine angemessene Lebenseinstellung in diesen Zeiten ist
– so sehe ich das –
eine gute Portion Demut gefragt,
Demut Gott gegenüber und dem Leben, das er geschaffen hat,
das zurzeit so zerbrechlich erscheint und doch auch kraftvoll.
In dieser Gebrochenheit des Lebens bleibe ich Gottes geliebtes Kind.
Dass macht mich freier und fröhlicher, macht mich wieder selbstbewusster.
Diese erbauliche Nachdenklichkeit ist es, die mir den Psalm 14 näherbringt.
Ich habe ihn in eigene Verse gefasst:
Nicht einer ist es, der den graden Weg geht.
Wir alle laufen manchmal aus der Spur.
Es liegt an Einsicht und an Demut nur,
ein Mensch zu sein, der für die Fehler einsteht.
Wir glauben an den Vater der Vergebung,
die Mutter, die uns in die Arme schließt
und mit uns manche Träne selbst vergießt.
Vertrauen wird ein Akt voller Ergebung.
In Gott dürfen wir unvollkommen sein.
Gott steht mit seinem Leben für uns ein.
Ich wünsche Euch und Ihnen einen erholsamen Feiertag!
Ihr und Euer Tom Damm