Mit einem Lob- und Dankgottesdienst feierte die evangelische Kirchengemeinde Schwerte am Sonntag, den 12.09.2021, das Bestehen der Frauenhilfegemeinschaft in Wandhofen. Mit Pfrn. Claudia Bitter gestalteten Christel Timmer, Luise Bergmeier und Reingard Coco den Rückblick und den Ausblick der Frauengemeinschaft. Die Gottesdienstbesucher*innen, unter ihnen die Vorsitzende des Stadtverbandes der Frauenhilfen Schwerte, Dorothe Müller, die Vorsitzende der Ev. Frauenhilfe Westfalen, Angelika Waldheuer, die Leiterin der Diakonie, Andrea Schmeißer, und der Leiter des ev. Männerkreises Wandhofen, Manfred Klawitter.
Im März 1920 trafen sich 40 Frauen und Pastor Wischnath in der Gaststätte Kleff zur Gründung der ev. Frauenhilfe Wandhofen. Das Evangelium war und ist der Boden der Frauenhilfe-Arbeit, die als tatkräftige Nächstenliebe zunächst den Armen und Schwachen in der eigenen Gemeinde zu Gute kam. So wurde für die Kranken Essen gekocht, an die Bedürftigen Ackerfrüchte und andere Lebensmittel verteilt. Aber nicht nur in Wandhofen wurde geholfen. Schon ab 1921 wurde das Heim für die „gefallenen Mädchen“ in Witten-Wengern durch Spenden unterstützt.
Einmischen war auch immer ein Ziel der Frauenhilfe in Wandhofen. Sei es durch mutige Frauen in der Nazizeit, in den 60ziger,70ziger Jahren durch Proteste gegen die Apartheid, gegen Atombombenversuche Frankreichs im Pazifik, für fairen Handel, bis zur Aktion „Man lässt keine Menschen ertrinken-Punkt“ im Dezember 2020.
Die Treffen der Frauen fanden in Gaststätten, während des Krieges privat, dann im Sportlerheim von TUS Wandhofen und finden endlich – seit 1999 – in der eigenen Begegnungsstätte Ursula-Werth, Strangstrasse 36 statt.
Für die berufstätigen Frauen wurde 2005 der Abendkreis gegründet, der zusammen mit dem Nachmittagskreis weiter „über den Tellerrand“ schaut. So wurden muslimische Frauen eingeladen, gemeinsam lernte man Feste kennen und wie Gott in verschiedenen Sprachen und Kulturen die Ehre gegeben wird.
Dankbar sind die Wandhofener Frauen für den Mut der Gründungsmütter, den Mut zum Widerstand, sowie den Mut zum Anderssein und Neudenken.
Schriftliche Grußworte der Gleichstellungsbeauftragten und des Bürgermeisters der Stadt Schwerte, des Pfr. i. R. Fritz-Günter Held und des Presbyteriums durch Pfr. Hartmut Görler beendeten den lebendigen Gottesdienst.