Das Wort zum Tag

Liebe Leserin, lieber Leser,

Es geht nicht schnell genug. Eigentlich geht es nie schnell genug.

Und in diesen Tagen, in denen wir mehr und mehr auf uns selbst zurückgeworfen und reduziert sind, wächst die Ungeduld mit der Unsicherheit. 

Was ist mit den Impfungen?
Warum dauert es so lange? 
Wieso ist der Impfstoff so knapp?
Wer trägt die Schuld?
Hätte man nicht…?
Sollte man nicht…?

Ja, das Warten auf die „Erlösung“ von der Pandemie, es zieht sich mehr und mehr in die Länge. Die Angst wächst: Angst vor der Ansteckung oder vor der Pleite, oder vor beidem.

Ich kann es gut verstehen.

Und doch vergessen wir dabei eines: Wir leben von geschenkter Zeit, und wenn wir noch so viel tun und machen, wir bekommen keine Garantien für Erfolg, Wohlstand oder Gesundheit.
Wir dürfen „da sein“, solange es Zeit für uns gibt. Kein Gesundheitsminister, kein Impfzentrum, keine EU-Kommission ändert etwas daran.

Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“ fragt Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 6, Vers 27).

Und er fügt sogleich hinzu: „Deshalb macht euch keine Sorgen um euer Leben!

Wir bekommen „unsere“ Zeit, und es ist an uns, diesen Tagen, Monaten und  Jahren einen Sinn zu geben.
Es führt nicht weiter, Schuldige zu suchen, wenn uns die Zeit lang wird. 
Aber es hilft, sich auf den zu besinnen, der unsere Zeit in Händen hält.

Gott hilft uns, einen Sinn zu finden – auch dann, wenn uns gerade alles sinnlos und leer erscheint.
Wir können unser Leben nicht verlängern; wir können es jedoch ausfüllen mit Gedanken, Worten und Taten, die gut und wichtig sind.
Das wird uns vielleicht nicht von der Pandemie befreien, aber trotzdem wird es uns heilen, denn: Zu wissen, wofür man lebt, macht stark und gesund.

In diesem Sinne: Werden Sie gesund, Ihr Klaus Johanning