Bronzetafel für den goldenen Altar

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Restaurierung des wertvollen Altars in St. Viktor unterstützt. Daran erinnert ab jetzt, bis in alle Zukunft, eine Bronze-Plakette. 

Karin Lehmann von der Deutschen Stftung Denkmalschutz überreichte die Bronzeplakette als Erinnerung an die Förderung der Renovierung des Altars an den Kirchmeister Ulrich Halbach und Pfarrer Tom Damm. (Foto: Holger Bergmann)

Lottospieler können ihr Geld mit gutem Gewissen ausgeben, es ist nicht völlig verschwendet. Mit einem Teil der Einnahmen von West-Lotto unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Erhalt wichtiger historischer Objekte. 

Im Jahr 2016 genehmigte diese Stiftung 20.000 Euro für die Renovierung des Antwerpener Altars in der Kirche St. Viktor. „Das war die ausschlaggebende Anschubfinanzierung“, sagt heute Kirchmeister Ulrich Halbach. Denn danach sammelte die Gemeinde noch 80.000 Euro aus eigener Kraft, um die Kosten der Renovierung zu stemmen. 

Geld aus der Lotterie

Jetzt ist der Altar fertig und glänzt fast wie vor 496 Jahren, als er aufgestellt wurde. An den Anteil der Stiftung und der Spieler der Glücksspirale erinnert ab sofort eine Bronzetafel, für die noch ein geeigneter Platz gesucht werden muss. 

Die Bronzetafel fand ihren Weg nach Schwerte in der Handtasche von Karin Lehmann, der Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Plakette ist ein Geschenk, doch zum Aufhängen hat sich die evangelische Kirchgemeinde Schwerte mit dem Annehmen des Fördergeldes verpflichtet. 

Das größte Kunstwerk Schwertes

Gleichzeitig hat die bundesweit erscheinende Zeitschrift der Stiftung „Monument“ mit einem großen Bericht auf das „größte Kunstwerk Schwertes“, so Stadtkirchenpfarrer Tom Damm, aufmerksam gemacht und der Gemeinde Anfragen aus ganz Deutschland eingebracht. 

Die Gemeinde ist noch eine weitere Verpflichtung eingegangen. Der Altar wird von nun an regelmäßig alle zwei Jahre von Restauratoren des Landesmuseums in Bonn gewartet. Zuvor war der Altar vor 25 Jahren restauriert worden. Im vergangenen Jahr befreiten ihn fünf Restauratoren in vier Monaten von Ruß und Staub. 

Es hakt bei den Flügeln

Dank dieser Pflege soll der Altar auch noch 2023 glänzen, wenn die Gemeinde den 500. Geburtstag des Kunstwerks feiert. Doch bis es soweit ist, hat Pfarrer Tom Damm noch einen Wunsch: „Es wäre toll, wenn wir bis dahin die Mechanik des Altars reparieren können.“ 

Dann könnte man die Flügel des Altars gemäß dem Kirchkalender öffnen oder schließen wie vorgesehen. Aufgrund der alten Scharniere ist der Altar momentan permanent geöffnet. Jetzt, zur Passionszeit, müsste er eigentlich geschlossen sein. 

Nur 2000 Einwohner

Die Schwerter Bürger leisteten sich den Altar im Jahre 1523 als Schwerte gerade einmal 2000 Einwohner hatte. Vergleichbare Altäre gibt es nur in den mittelalterlichen Metropolen wie Dortmund oder Lübeck.

Text und Foto: Holger Bergmann – Ruhr Nachrichten
Quelle: https://www.ruhrnachrichten.de/schwerte/st-viktor-erst-gab-es-20000-euro-fuer-den-goldenen-altar-jetzt-noch-eine-bronzetafel-plus-1392941.html?overlay_login=true