In dunklen Zeiten braucht es Licht, um den Mut nicht zu verlieren.
Nach dem trüben und zumeist grauen Wetter im Winter waren die wärmenden Sonnenstrahlen in der letzten und in dieser Woche ein wahrer Segen: Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge präsentieren sich bereits in ihrer herrlichen PrachtDie Natur steht in den Startlöchern, um sich vielfältig und in all ihrer Schönheit zu entfalten. Die Sonne hat aber auch die Gesichter vieler Menschen aufgehellt, entspannt und entlockt ihnen das eine oder andere Lächeln. Die Sonne tut gut und die Zeiten an der frischen Luft sind wie ein wunderbares Auftanken.
Die dunklen Zeiten waren aber nicht allein bedingt durch die Abwesenheit der Sonne. Am 24. Februar ist der traurige Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Zudem gibt es auch in Schwerte türkische und syrische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in ihrer Heimat Angehörige und Freunde haben, denen das schreckliche Erdbeben Hab und Gut oder gar das Leben genommen hat.
In dunklen Zeiten braucht es Licht, um den Mut nicht zu verlieren. Solche Lichtblicke bietet – Gott sei Dank – nicht allein die Sonne an. Wer Anteilnahme erfährt und Hilfsbereitschaft erlebt, erfährt am eigenen Leib etwas davon, dass Mitmenschlichkeit und Liebe ganz viel Licht ausstrahlen in diese Welt. Jesus traut uns dies zu, wenn er sagt: „Ihr seid das Licht der Welt“.
Doch jeder Mensch kennt auch Lebensphasen, in denen die dunklen Zeiten niederdrücken und lähmen. Mit dem Aschermittwoch besinnen sich Christinnen und Christen wieder auf den Leidensweg Jesu. Die Passions- und Fastenzeit möchte uns dabei in guter Weise Impulse und Anstöße geben, die eine andere Perspektive aufzeigen, uns neue Wege eröffnen oder uns zu Quellen führen, die uns verborgen schienen.
Wie das konkret aussehen kann, zeigt zum Beispiel die Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ der evangelischen Kirche. Wer meint, es ginge in der Fastenzeit um Hungern oder um einen quälenden Verzicht, wird durch das diesjährige Motto eines Bessern belehrt: „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“.
Dazu Ralf Meister, Landesbischof aus Hannover und Botschafter der Aktion „7 Wochen Ohne“: „Wir laden Sie ein, von Aschermittwoch bis Ostern mit uns unterwegs zu sein. „Licht an!“ heißt es in der ersten der sieben Wochen. Wir werden genau hinschauen: auf unsere Ängste (Woche 2) und auf das, was uns trägt und Kraft gibt (Woche 3). In der Mitte der Fastenzeit, der vierten Woche, strahlen und leuchten wir selbst. Von da an rückt Ostern immer näher, und wir gehen gemeinsam (Woche 5) durch die dunkle Nacht (Woche 6) in den hellen Morgen (Woche 7). In den sieben Fastenwochen geht es nicht allein um innere Erleuchtung, sondern auch um die Ausstrahlung auf andere. Werden wir unser Licht auch anderen schenken? Werden wir Helligkeit bringen? Mit unseren Worten, Gesten, unserem Tun? Die Fastenzeit ist kein Verzicht um des Verzichts willen. Sie führt uns Tag für Tag zu neuen Erfahrungen. Diese Zeit lässt uns mit einem anderen Blick auf die Welt schauen.“
Vielleicht ist die Aktion auch etwas für Sie? Im Internet finden Sie für jede Wochen eine Fastenmail (unter https://7wochenohne.evangelisch.de/fastenmail) und noch weitere Impulse.
Ich wünsche Ihnen Sieben Wochen ohne Verzagtheit und mit ganz viel Leuchten!
Ihr
Achim Dreessen