Ein verblüffendes Gedankenexperiment und eindringliches Theaterstück kommt nach Schwerte. Intendant und Schauspieler Harald Schwaiger verkörpert Judas Ischariot, den Jünger Jesu und zugleich Prototyp eines Verräters. Die Vorstellung findet am Freitag, dem 10. März, um 19 Uhr in St. Viktor statt.
Judas – der Name ist bis heute das Synonym für Verrat. Aber hat sich der Anhänger Jesu wirklich schuldig gemacht oder hat er nicht viel mehr den Willen seines Herrn erfüllt? Mitreißend und bewegend rehabilitiert Schriftsteller Walter Jens den vermeintlichen Verräter in einer wortgewaltigen Verteidigungsrede, auf der das Schauspiel basiert. In der beeindruckenden Atmosphäre unserer gotischen Kirche offenbart sich dem Publikum ein verletzlicher Judas, der an der Last seines Schicksals fast zerbricht. Kantorin Clara Ernst setzt das Schauspiel an der Orgel stimmungsvoll in Szene.
Der gebürtige Österreicher Harald Schwaiger studierte am Mozarteum Salzburg und wirkte unter anderem am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Theater Heidelberg, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Schauspiel Dortmund. Auch vor der Kamera ist der 47-Jährige immer wieder gefragt: Schwaiger wirkte bei Fernsehproduktionen wie der „Lindenstraße“, den „Rosenheim-Cops“ und „Danni Lowinski“ mit. „Das Schauspiel Judas formuliert die Schuldfrage neu“, erläutert Schwaiger. „Es hinterfragt die Stigmatisierung des vermeintlichen Ur-Verräters und rüttelt damit an den Grundfesten des christlichen Selbstverständnisses. Ich bin sehr gespannt, wie das Publikum auf diese Konfrontation reagiert.“
Das Schauspiel JUDAS wird am Freitag, 10. März um 19 Uhr in der Kirche aufgeführt. Die Spielzeit umfasst ca. 70 Minuten. Tickets kosten im Vorverkauf 15 €, an der Abendkasse 20 €. Der Vorverkauf läuft über die Buchhandlungen in Schwerte und das Gemeindebüro. Einlass ist um 18.30 Uhr.