Stellenfinanzierung für die Ehrenamtskoordination

Ehrenamtliches Engagement hat seine Grenzen, es kommt nur dann voll zur Wirkung, wenn es hauptamtlich unterstützt wird: Der Schwerter Arbeitskreis Asyl „unterfüttert“ die Arbeit der mehreren Hundert Ehrenamtler in der Flüchtlingshilfe mit nur einer halben hauptamtlichen Stelle. Für die nächsten 3 Jahre ist die Arbeit der Sozialarbeiterin B.A. Delia Hartmann dank des finanziellen Engagements der Schwerter Kirchengemeinden gesichert.

Zurzeit leben etwa 1600 Geflüchtete in Schwerte. Rund 500 Ehrenamtliche wirken als Paten, Kümmerer, Helfer in den Begegnungscafés, in der Hausaufgabebetreuung, in der Flüchtlingsberatung, im Sachspendenlager, im Fahrdienst, in den Fahrradwerkstätten und als Dolmetscher. Von der Ausstattung der schutzsuchenden Menschen bis zur Asylberatung leistet der AK Asyl seit 1991 wertvolle Arbeit. Delia Hartmann koordiniert und unterstützt dieses Engagement von ihrem Büro beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) an der Goethestraße 22 aus, seit Herbst 2015 sehr erfolgreich.

Ausbildung, Beruf, Arbeit, Freizeit, Sport, Kultur, Sprache, Bildung, Wohnen, Gesundheit, Alter, Pflege, Kita, Schule – die ganze Bandbreite der so wichtigen Integration versucht der AK Asyl abzudecken.

Die katholische Pfarrgemeinde St. Marien sowie die drei evangelischen Kirchengemeinden in Schwerte, Westhofen/Garenfeld und Ergste im Verbund haben im Geiste der Ökumene erneut jährlich 15.000 Euro Zuschuss für die nächsten 3 Jahre zugesichert. Schon 2015 waren sie die Hauptfinanzierer der Stelle. Die Büromiete trägt weiter die Pfarrgemeinde St. Marien zusätzlich zum Zuschuss, Sachkosten werden über den SkF getragen. 3000 Euro bringt der AK Asyl selbst aus Spendenmitteln jährlich auf.

Das Erzbistum Paderborn hatte ab 2017 aus seinem Flüchtlingsfonds den Anteil finanziert, den die Schwerter Gemeinden zum Start der hauptamtlichen Arbeit aufgebracht hatten. Dieses Basisfinanzierung ist Ende 2021 ausgelaufen: „Wir sind den Schwerter Kirchengemeinden sehr dankbar, dass sie erneut so kräftig in die Bresche springen“, sagt Hans-Bernd Marks aus dem Kernteam des AK Asyl.

Vielleicht kann aus Delia Hartmanns halber Stelle für die Flüchtlingsarbeit eine Vollzeitstelle werden: Der AK Asyl plant die laufenden Hilfen mehr in Richtung selbstwirksames Handeln, Partizipation und Teilhabe umzustrukturieren. Zusammen mit dem SkF und der Diakonie wird versucht, im Rahmen eines Modellprojektes eine Finanzierung der zusätzlichen halben Stelle aus Mitteln anderer Fördertöpfe hinzubekommen. Seit März machen im Zusammenhang mit der Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine nun weitere 140 Ehrenamtliche im AK Asyl mit.

Den Flüchtlingen in Schwerte würde ohne die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen im AK Asyl das Willkommen und die menschliche Nähe sehr fehlen, da ist sich Hans-Bernd Marks sehr sicher.