St. Viktor eingerüstet 

Seit kurzem hat sich der Blick auf St. Viktor am Marktplatz verändert. Baugerüste ranken sich die Kirchenfassade noch, zuerst auf der Südseite und jetzt auch im Kirchhof. Was nun Gestalt annimmt, ist jahrelang vorbereitet worden.

Und der Sanierungsbedarf der Kirche ist enorm. Viele Schwerter erinnern sich noch, dass vor etwas mehr als einem Jahrzehnt die Kirche von innen restauriert wurde. Vor sieben Jahren dann wurde das moderne Gemeindezentrum an die Kirche gebaut und macht moderne Gemeinde- und Kulturarbeit möglich. Nun also ist die Kirche wieder in den Fokus der Bauarbeiten gerückt. Das liegt daran, dass die Kirchenfassade, besonders auf der Südseite, baufällig ist. Daher darf der Kirchgarten schon lange nicht mehr betreten werden. Es ist zu gefährlich. Aber auch die nördlichen Kirchenwände am Kirchhof müssen saniert werden.

Vor allem muss das Dach neu eingedeckt werden. Das ist zum letzten Mal vor rund 100 Jahren geschehen und ist jetzt wieder dran. Denn das Dach ist undicht, und viele weitere Schäden sind zu reparieren. Der Schiefer wird aus Spanien geliefert werden. Es sind sage und schreibe 1270 Quadratmeter Dachfläche zu decken.

Nach vielen Anträge beim Bund, Land, Stiftungen und Fonds, ist geplant die Arbeiten in zwei Bauabschnitten zu vollziehen. Der erste Bauabschnitt umfasst ein Kostenvolumen von fast 1,4 Millionen Euro und wird voraussichtlich von Anfang Mai bis Ende des Jahres andauern. Der zweite Bauabschnitt ist in Planung und wird nicht viel weniger kosten.

Wie wird das Geld zusammenkommen? Bund und Land haben je 400.000 € zugesagt. Das ist ein Anfang. Der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn und der Förderverein St. Viktor Schwerte unterstützen. Um den Rest aufzubringen, müssen noch einihe Spenden gesammelt werden Das kann nur gelingen, wenn viele Menschen über die Kirchengemeinde hinaus, aus der Stadt und der Region, St. Viktor auch als „ihre“ Kirche betrachten, eben als wertvolles Bauwerk für das Stadtbild und die Schwerter Identität. Es war vor 500 Jahren die Bürgerschaft, die die Kirche um den großen Chorraum erweitert und den goldenen Altar angeschafft hat. Heute sind diese Kunstwerke und eben auch die Kirche selbst von allen gemeinsam zu erhalten.

Die Kirche wird übrigens geöffnet bleiben über die Zeit der Restaurierung hinweg. Mittwochs und Samstags ist sie von 10-13 Uhr für alle offen, und Sonntags wird jeweils um 11 Uhr Gottesdienst gefeiert.