Die Sanierung der Außenfassade und des Kirchturmhelms ist voll im Zeitplan und schreitet gut voran. Der 26. September 2024 sollte eigentlich ein Meilenstein des Bauvorhabens sein. Gegen 8.30 Uhr morgens rollte ein tonnenschwerer Hubwagen vor.
Geplant war, die vom Volksmund genannte Bäckerglocke und das Turmkreuz zu bergen und herunterzuholen. Beides, Glocke und Turmkreuz, sind stark sanierungsbedürftig und müssen aufgrund der anstehenden Dacharbeiten entfernt werden. Anfangs lief der Einsatz reibungslos. Vor dem Haupteingang der Kirche fand der Hubwagen seinen Platz, durch vier weit auslagernde Stützen stabilisiert. Der Kranfahrer brachte die anwesenden Kunstschlosser in eine schwindelerregende Höhe, brach aber schnell die ganze Aktion ab. Die Arbeitsbühne konnte durch den Kippwinkel des letzten Kranelements nur mit 300 kg belastet werden. Die drei Arbeiter brachten aber mit ihrem Körpergewicht schon 68 % der möglichen Belastung auf die Waage. Wenn die Arbeiter die Glocke oder das Turmkreuz abgenommen hätten, wäre das Maximalgewicht überschritten worden. Der Einsatz musste aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.
Jetzt müssen unterschiedliche Möglichkeiten abgewägt werden. Entweder werden Turmkreuz und Glocke über das Baugerüst geborgen oder aber mittels Hubwagen plus zusätzlichem Kran. Für die anwesenden Kinder der Kita Ruhrauen war die Aktion trotzdem ein spannendes Unterfangen. Neugierig streckte sie ihre Köpfe in den Höhe. Erst bei einsetzendem Nieselregen machten sie sich wieder auf den Heimweg. So frustrierend das Ende auch war, so interessant waren doch neue Erkenntnisse. Denn ganz offensichtlich ist die St. Viktor Kirche größer als gedacht. Der Kranführer hat mit modernster Technik errechnet, dass die Spitze des Turmkreuzes bei über 70 m liegt.
Bereits im Oktober 2024 wird der Turm eingerüstet. Auch im Winter können die Fassadenarbeiten fortgesetzt werden. In einem weiteren Schritt wird dann der Turmhelm neu eingedeckt. Zuletzt wird die Fassade zum Museum und zur Marktschänke hin saniert.
Bild- und Videomaterial: Daniel Groß & Sandra Lüling