Ökumenische Stellungnahme zur Israel-Eskalation

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In tiefer Besorgnis und Erschütterung verfolgen Pfarrer Guido Bartels von der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien Schwerte und Pfarrer Hartmut Görler von der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte die Ereignisse in Israel. Der Hass, der sich ganz ungeschminkt gegen das Volk Israel richtet, veranlasst die beiden, ihre Überzeugung zum Ausdruck zu bringen, dass niemand das Recht hat, das Existenzrecht des Staates Israel in Frage zu stellen. Gleichzeitig stellen sich die beiden im Gebet an die Seite aller Opfer von Gewalt – auf beiden Seiten.

Das Christentum und das Judentum sind in besonderer Weise miteinander verbunden.

Sie sind Geschwister im Glauben, auch wenn sie in unterschiedlicher Weise ihre Beziehung zu Gott gestalten.

Von Alters her – so bekennt es die Bibel – spiegelt sich in der Geschichte Israels das Heilshandeln Gottes wider. Der Gott der Bibel hat auf das zum Teil schuldhafte Handeln des Volkes Israel immer mit Barmherzigkeit und Vergebung reagiert.

Jesus Christus selber war zeit seines Lebens Jude.

Der Apostel Paulus hat das Verhältnis von Christen und Juden mit einem Bild aus dem Gartenbau beschrieben: die Christen werden wie bei der Veredelung eines Ölbaumes eingepfropft und haben so Anteil an dem Heilsversprechen Gottes (Römerbrief, Kapitel 11). Christen und Juden sind eine spirituelle Gemeinschaft und grundsätzlich aufeinander bezogen.

Die christlichen Kirchen bekennen gleichzeitig ihre eigenen schuldhaften Verwicklungen mit der Geschichte Israels.

Grundsätzlich orientieren sie sich an dem Friedensgebot Jesu Christi: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen (Mätthäusevangelium, Kapitel 5). Mit Entsetzen reagieren die beiden Kirchen auf die drohende Eskalation in Nahost, indem Böses mit Bösem vergolten wird.

Pfarrer Guido Bartels und Pfarrer Hartmut Görler beten dafür, dass die Menschen in Nahost friedlich nebeneinander leben können. Sie ermahnen dazu, das jüdische Leben in Deutschland zu respektieren und als einen religiös-kulturellen Reichtum wertzuschätzen.