Weiße Flecken an der Wand und ein leerer Tresor erzählen davon, dass etwas im Johanneshaus fehlt. Tatsächlich sind einige Kunstwerke der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte auf Reisen gegangen.
Kaum einer weiß, dass das Johanneshaus am Alten Dortmunder Weg besonders viele Exponate des namhaften Künstlers und Bildhauers Karl Hemmeter beherbergt. 1904 wurde er in Weißenburg/Bayern geboren. Nach seiner Lehre im elterlichen Betrieb besuchte der die Nürnberger Kunstgewerbeschule. Von da an ging sein künstlerischer Weg steil nach oben. Am bekanntesten mag wohl die von ihm geschaffene Christusfigur in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin sein. Jetzt bereitet die Stadt Weißenburg ihm zu Ehren eine Ausstellung vor und hat vor diesem Hintergrund die Evangelische Kirchengemeinde Schwerte angesprochen.
Auf Reisen sind nun die vier Reliefs „Barmherzigkeit“, „Lob“, „Liebe“ und „Gemeinschaft“ gegangen sowie die von Hemmeter geschnitzte Weihnachtskrippe. Eine kleine Sensation stellte sich mit dem Kreuz ein, das der frühere Pfarrer auf der Schwerterheide – Walter Rattelsberg – vor seinem Wegzug der Kirchengemeinde überlassen hat. Denn das romanisch gehaltene Siegeskreuz war bis dato nirgendwo dokumentiert oder katalogisiert. Der Stadtarchivar der Stadt Weißenburg war ganz begeistert, als er dieses unbekannte Kunstwerk in seinen Händen hielt.
Die Kunstwerke werden nun als Hommage an den Künstler vom 11. Juli 2025 bis zum 10. August 2025 in der KunstSchranne der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach Ende der Ausstellung kommen die Kunstwerke wieder nach Schwerte zurück. Das Hauptwerk des Künstlers im Johanneshaus, nämlich die 2,5 breite „Fußwaschung“ hinter dem Altar des Gottesdienstraumes, konnte auf die Schnelle nicht transportiert werden und wird fotografisch in Weißenburg anwesend sein. Drei weitere Skulpturen des Künstlers befinden sich im Johannes-Mergenthaler-Haus in der Liethstraße.






