Konfirmandenunterricht mal ganz anders

Normalerweise treffen sich die Jugendlichen an einem Dienstagnachmittag in einem der Häuser der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte. Diesmal war fast alles ganz anders. Gut 60 Konfirmandinnen und Konfirmanden versammelten sich in der St. Viktor Kirche, ohne zu wissen, was auf sie zukam. Sie wussten nur, dass es verschiedene Workshops zum Thema „Kreativ den eigenen Glauben gestalten“ geben sollte. Innerhalb von Minuten verteilten sich die jungen Leute auf fünf Workshops.

Die Westhofener Künsterlin Uschi Vielhauer lud dazu ein, in drei Schritten einen eigenen Schutzengel zu gestalten. Die Jugendlichen grundierten kleine Leinwände, klebten diverse Naturmaterialien in der Form eines Engels auf, die schließlich bunt angemalt wurden. „Ich wusste gar nicht, dass ich so gut malen kann“, sagte ein Junge, der sich ganz und gar nicht als Künstler einschätzen würde.

Bei Kimi, einer Tanzlehrerin von der Tanzschule Thiele, war es nicht anders. Im Martin-Luther-Saal drehte sie mächtig die Musik auf. Ein deutlicher Beat half den jungen Leuten, die ersten Bewegungen nachzumachen. Schon bald wurden die ersten Wasserflaschen geleert und Fenster und Türen geöffnet. „Man ist das anstrengend“, sagte ein 13jähriges Mädchen, „aber Tanzen macht total Spaß“. Am Ende konnten die 15 Jugendlichen eine Choreo zu ihrem Konfi-Lieblingshit „My lighthouse“ tanzen.

In der Sakristei ging es besinnlich zu. Anthea Hacke hatte für die Jugendlichen einen Bibeltext auf festen Karton kopiert. Die jungen Leute sollten den Text lesen und das Blatt mit den Gedanken gestalten, die ihnen beim Lesen kamen. Ein Textblatt zum Psalm 23 ließ hinterher nur die Worte „finsteres Tal“ offen. Alles andere war wie eine schwarzer Weg überklebt.

Mit der FSJlerin Finnja Dragon konnten die Jugendlichen eine kleine Schatzkiste gestalten. „Ist die schön?“ fragte Jan und streckte sie der Kamera entgegen. Als ich seine schwarze Kiste mit goldener Aufschrift lobte, zog ein Strahlen über sein Gesicht.

Im Pepper-Jugendzenturm hatte Hendrik Pausmer hölzerne Lesezeichen bereitgelegt. In Windeseile verwandelten auch die sich in ein kleines, ganz persönliches Kunstwerk. Gut gelaunt verabschiedeten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Greta drehte sich noch einmal um und rief mir zu: „So könnte Konfirmandenunterricht immer sein!“