Konfirmanden entdecken einen Friedhof
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte haben einen ihrer Nachmittage draußen in der Natur verbracht. Die jungen Leute haben in Kleinstgruppen einen Spaziergang über den evangelischen Friedhof Hörder Straße gemacht. Pfarrerin Claudia Bitter hatte die Aktion vorbereitet.
Mit einem Laufzettel in der Hand entdeckten die Jugendlichen die Besonderheiten des Friedhofs: Bibelsprüche in Glasfenstern, Grabsteine mit einer kyrillischen Schrift, Urnenfelder unter kleinen Obstbäumen. Die Jugendlichen staunten nicht schlecht, als sie unterschiedliche Symbole auf den Grabsteinen entdeckten: ein Kreuz, einen Leuchtturm, ein Segelschiff, eine Taube, gefaltete Hände. Verwitterte Steine erinnerten sie an gefallene sowjetische Soldaten.
Sie entdeckten den Friedhof aber auch als ökologisches Paradies. Die Vielzahl der unterschiedlichen Bäumen mit ihren Blättern und den vielen Nisthilfen für Vögel überraschte sie. Auf ihrem Spaziergang stellten sie fest: Friedhöfe sind keine Orte zum Fürchten. Sie zeigen etwas von der Trauer um die Verstorbenen. Sie erzählen aber auch von der Liebe, die die Lebenden für die Verstorbenen haben.
Einer der Konfirmanden zog ein ganz persönliches Fazit. „Ich habe verstanden, dass ein Friedhof mitten ins Leben gehört“. „Auf alle Fälle“, resummierte eine Teilgruppe, „soll solch ein Spaziergang auch mit den kommenden Konfirmandinnen und Konfirmanden gemacht werden“.