Jahresmahnwache in St. Viktor

Es war berührend und bewegend mitzuerleben, wie Jung und Alt, Menschen aus Deutschland, der Ukraine und anderen Nationalitäten zum Schwerter Marktplatz kamen, um nach dem Läuten der Glocken für den Frieden am 24. Februar um 17 Uhr der Mahnwache beizuwohnen. Geschätzt 250 Menschen nahmen teil. Es war der traurige Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine. Wegen der nasskalten Witterung wurde die Veranstaltung, zu der der „Aktionskreis Mahnwache Schwerte“ eingeladen hatte, in die St. Viktorkirche verlegt. Musikalisch getaltet wurde die Mahnwache von Peter Blaschke (Schwerter Netz) und seiner Familie. Für die Lichtgestaltung sorgte auch der Künstler Jörg Rost.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dimitrios Axourgos und seinem eindringlichen Appell für den Frieden folgte ein Statement von Pfr. Markus Kneer: Menschen behalten selbst angesichts des Terrors von Krieg dann noch ihre Menschlichkeit, wenn sie gemeinsam zusammenkommen, um für das Menschsein einzustehen. Zudem gelte es, gmeinschaftlich die Versöhnungs- und Friedensarbeit nach Ende des Krieges zu leisten. Martin Schmolke vom Arbeitskreis Asyl berichtete von der ehrenamtlich geleisteten Flüchtlingsarbeit vor Ort und rief zu weiterem Spenden auf. Emotional und zutiefst berührend waren die Schilderungen von drei Frauen aus der Ukraine. Sie teilen ihre persönlichen Erlebnisse vom Kriegsausbruch, ihrer Flucht und der hier in Schwerte erfahrenen Herzlichkeit und Hilfe. Klage, Trauer, Wut und Sorge, aber auch Dankbarkeit, Hoffnung und Zuversicht strömten aus ihren Schilderungen. Hoffnung  säen und Hoffnung stärken stand abschließend im Zentrum der Gedanken von Pfr. Achim Dreessen. Er wies hin auf das Bild des Hoffnungssamens der EKD-Mitmachaktion #hoffnungsäen und leitete am Ende ein in eine Schweigeminute des Gedenkens an die Opfer von Krieg, Vertreibung und Flucht, aber auch der Erdbebenopfer. Mit dem Hoffnungslied „We shall overcome“ endete die Mahnwache.