Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich sitze in meinem Studierzimmer, die Rolläden sind weitgehend heruntergelassen. Draußen brennt die Sonne mit sengender Hitze auf das Haus. Auf der Haustür aus Stahl könnte man Spiegeleier braten, so heiß ist sie. 35 Grad im Schatten, sagt das Thermometer. Und das in Mitteleuropa, in Deutschland, in Schwerte an einem ganz normalen Sommertag. 

Wir spielen mit dem Klima, kommt es mir in den Sinn. Wir versiegeln die Böden, fällen mehr Bäume, als nachwachsen, fahren Diesel oder Benziner, betreiben Kohlekraftwerke, schicken Kohlendioxid in die Atmosphäre, dünnen die Ozonschicht aus und…

…lassen die Sonne immer heißer auf uns herab brennen. 

In meinem Studierzimmer unter dem Dach sind es inzwischen über 30 Grad. Mein Gehirn dampft langsam ein. Hoffentlich wird diese Andacht keine Nullnummer, weil ich nicht mehr denken kann.

Da kommt mir ein Psalmvers in den Sinn, der heute ganz neu zu mir spricht:

Gott behütet dich.
Gott ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.

(Ps 121,6)

Der Mond hat mich noch nie gestochen, denke ich. Doch halt. Immer mal wieder hat mich der Vollmond vom Schlaf abgehalten. Das ist ja vielleicht gemeint. Und die Sonne? Sie bringt mich ins Schwitzen, ja, aber sie bringt mich nicht um. Ich sitze unter einem Dach und kann mich der sengenden Sonnenglut ganz gut entziehen. 

Danke, Gott, dass du mich heute vor Schlimmerem behütest. 
Danke für das Dach über meinem Kopf und die vier Wände um mich herum.
Danke für das kalte Wasser im Glas neben mir
und die wohltuenden Gedanken in mir. 
Bringe mich bitte unbeschadet in die Kühle des Abends
und ins sanfte Licht des Mondes in der Nacht. 

Das Schicksal dieser gebeutelten und ausgebeuteten Welt
liegt in unseren, doch mehr noch in deinen Händen. 
Lass mich, so gut ich kann, das meine dazu tun, 
im Sinne deiner guten Gebote zu leben. Amen. 

Ihr und Euer Tom Damm

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