
Liebe Leserin, lieber Leser!
Täglich sind wir unterwegs. Wir fahren durch die Straßen zur Arbeit. Wir machen uns auf den Weg zum nächsten Laden. In unserer Freizeit gehen wir manchmal schmale Pfade durch den Schwerter Wald oder schlendern die asphaltierten Wege durch die Ruhrauen. Viele von uns nutzen immer wieder mal die Autobahnen, von denen es hier viele gibt, um zu tun, was zu tun ist. Oder wir nutzen die Schienenwege, wenn wir unsere Anliegen besser per Bahn erreichen. Wir ziehen unsere Straßen, und das täglich. Wir sind unterWEGs. So ist unser Leben geordnet.
Das ist so alltäglich, dass die Wege, die wir zurücklegen, sinnbildlich geworden sind. So sprechen Menschen seit tausenden von Jahren von ihren Lebenswegen. Sie übertragen das Unterwegssein auf ihr Leben. Es leuchtet uns allen unmittelbar ein, dass es sich hier um eine sinnvolle Metapher handelt, um einen guten Vergleich, so dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken. Doch das möchte ich mit Ihnen heute tun. Kurz gemeinsam über unsere Lebenswege nachdenken.
Schauen Sie doch einmal auf das Bild: Ein schmaler Waldweg, der sich durch einen Frühlingswald schlängelt. Es ist der Haardgrenzweg zwischen Oer und Marl im nördlichen Ruhrgebiet. Zeitweise bin ich ihn täglich gegangen. Er ist malerisch und schön. Und er ist auch für mich zu einem Sinnbild für mein Leben geworden: Es gibt auf diesem Weg ein paar Aufs und Abs. Wie in meinem Leben. Er ist nicht gerade. Wie mein Lebensweg. Ich kann nicht weitersehen als bis zur Kuppe am Horizont des Weges. Wie in meinem Leben, da kann ich auch sehr weit vorausschauen. Jederzeit kann etwas Unerwartetes passieren. Schätzen Sie das genauso ein?
Auch die Bibel kennt diese Gefühle und Erkenntnisse. Und sie kennt das Denken in Lebenswegen. Und unsere Unsicherheiten angesichts der nächsten Wegabschnitte, die wir nicht mehr überblicken können. Daher möchte uns Gottes Wort auf der einen Seite dazu anhalten, gute Wege zu gehen. Gut zu leben. Lesen Sie selbst diesen Vers aus dem Jeremiabuch:
So spricht Gott:
Tretet hin an die Wege und schaut
und fragt nach den Wegen der Vorzeit,
welches der gute Weg sei, und wandelt darin,
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! (6,16)
Darüber lässt sich wunderbar nachdenken: Welcher Weg ist gut für mich? Welcher nicht?
Das ist das eine. Gottes Wort möchte uns auf gute Wege setzen, braucht aber unsere Mithilfe, unsere Entscheidungen, unsere Einsicht dafür. Dann gelingt es. Das andere ist dies: Gottes Wort möchten uns auf unseren Wegen trösten und Geborgenheit schenken. So lesen wir es im Psalm 23:
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück,
denn du bist bei mir.
Dein Stecken und Stab trösten mich. (Vers 4)
Wegweisung und Trost. Damit kommen wir weit. Vielleicht können auch Sie sich von diesen Weg-Gedanken tragen und inspirieren lassen.
Mögen Sie auf guten Wegen unterwegs sein!
Ihr Tom Damm