
Liebe Leserin, lieber Leser!
Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit – die Uhr wird auf Sommerzeit umgestellt. Eine Stunde „verlieren“ wir und der Tag scheint uns dadurch kürzer. Nicht jeder verkraftet die fehlende Stunde direkt, die innere Uhr muss sich erst einmal daran gewöhnen. Diese kleine Verschiebung kann uns daran erinnern, wie sehr die Zeit unser Leben prägt. Sie strukturiert unseren Alltag, bestimmt Termine und Abläufe, und manchmal scheint es, als renne sie uns davon – zumindest geht es mir manchmal so.
Doch die Zeit ist nicht nur eine messbare Größe; sie ist ein Geschenk Gottes. Sie lädt uns ein, innezuhalten und uns zu fragen, wie wir sie gestalten und wofür wir sie nutzen. In Psalm 31 lesen wir: „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Psalm 31,16). Diese Worte sind eine Zusicherung und zugleich eine Herausforderung. Sie ermutigen uns, die Zeit nicht als Gegenspieler oder Belastung zu sehen, sondern als Chance und Gelegenheit, unser Leben bewusst und mit Blick auf Gottes Führung zu gestalten.
Die Zeitumstellung kann uns irritieren, vielleicht sogar ein wenig belasten. Aber sie bietet auch Anlass, über die Zeit an sich nachzudenken. Die zusätzliche Helligkeit am Abend lädt ein, den Tag ausgiebiger zu genießen – sei es mit einem Spaziergang, einem Gespräch mit lieben Menschen oder einer stillen Zeit des Gebets. Der Rhythmus der Natur, der Wechsel von Tag und Nacht, erinnert uns daran, dass das Leben aus Veränderungen besteht und dass Gott inmitten dieses Wandels immer derselbe bleibt.
Vielleicht ist die Zeitumstellung auch eine Gelegenheit, unsere Prioritäten zu überdenken. Wofür möchten wir unsere Zeit einsetzen? Für schnelle Ablenkungen oder für nachhaltige Begegnungen? Für hektische Betriebsamkeit oder für Ruhe und Gebet? Gottes Einladung steht: Nehmt euch Zeit für das Wesentliche, und lasst euch von ihm begleiten.
In dieser kommenden Woche, wenn die Sommerzeit uns ein neues Licht schenkt, könnten wir diesen Wechsel nutzen, um neu durchzuatmen und uns daran zu erinnern, dass unsere Zeit ein kostbares Gut ist. Sie steht in Gottes Händen – und darin finden wir Trost, Hoffnung und die Kraft, jeden Moment zu schätzen.
Ihr und Euer Daniel Groß