Liebe Menschen,
„Warum sind Botschaften wichtig?“
Dies ist die zentrale Frage des diesjährigen 10. Krippenweges in Schwerte. Noch bis zum 3. Januar kann er abgelaufen, besser in Ruhe abgegangen werden. Vielleicht haben Sie sich schon auf den Weg gemacht und haben nicht nur die Krippen, sondern auch die Spruchkarten an den Tannenbäumen betrachtet und haben über die eine oder andere Botschaft nachgedacht.
Sich besinnen in den oftmals wenig besinnlichen Wochen von Advent und Weihnachten. Sich besinnen auf das eigene Leben, auf Sinn und Unsinn, auf kleine und große Sternstunden und vieles mehr. Sich über Kleinigkeiten freuen, neu dankbar werden und wertvolle Impulse in den eigenen Alltag mitnehmen…
Im Ayuda Weltladen lachte mich eine kleine, sehr ungewöhnliche Krippe an. Unwillkürlich wirft sie die Frage auf: Was hat die Künstlerin bewogen, anstelle eines Stalles einen Fisch zu wählen? Was ist ihre Botschaft? Die Krippe erinnert mich an Jona im Bauch des Fisches. Jona wollte vor Gott weglaufen und hatte sich geweigert, die ihm aufgetragene Botschaft nach Ninive zu bringen. Er wollte übers Meer fliehen, doch Gott sandte einen Sturm. Nachdem die Matrosen aus eigener Kraft nicht ans rettende Ufer gelangen konnten, beichtete Jona den Männern seine Schuld und bat sie, ihn ins Meer zu werfen; schweren Herzens willigten sie ein. Doch Gott sandte einen Fisch. Er verschluckte Jona, der nun drei Tage im Bauch des Fisches war – und sich neu auf Gott besann. Jonas Gebet aus dem Bauch des Fisches gehört zu den biblischen Kleinoden.
Im Neuen Testament wird eine Brücke geschlagen von Jona im Bauch des Fisches hin zum Kreuzestod Jesu und seinen drei Tagen bis zum Wunder seiner Auferstehung.
Auch die Jona-Geschichte endete mit einem Happy End. Der Fisch spie Jona an Land aus, der Prophet ging nach Ninive und die Menschen taten Buße. So eröffnete ihnen die durch Jona überbrachte Botschaft Heil und Leben.
Was möchte die Künstlerin mit der Krippe im Bauch des Fisches ausdrücken?
Es gibt nicht „die eine richtige Antwort“. Vielmehr kommt es darauf an, welche Botschaft sie einem persönlich erzählt. Mir sagt das kleine Tonkunstwerk, dass Krippe und Kreuz dicht bei einander liegen, dass ich auch in Not auf Gottes Hilfe vertrauen darf, dass Gott alles wohl geordnet hat und dass mich uns alle Menschen einlädt zu versöhntem Leben und zum Frieden.
Und welche Botschaft nehmen Sie wahr beim Betrachten dieser Krippe?
Ich wünsche Ihnen Zeit, Gottes Geleit und offene Sinne für die letzten Tage des Advent und ein gutes inneres Vorbereiten auf das Fest der Geburt Jesu.
Ihr Achim Dreessen