Das Wort zur Wochenmitte

Geht es Ihnen auch so wie mir in diesen Tagen:

Kalte Hände und kalte Füße und gefühlt immer nur frieren, obwohl die Wohnung geheizt ist. Na, ja, werden Sie vielleicht denken: „ Zieh dich warm an! “ oder „Wir haben Januar!“

Das stimmt ja, aber mir wird davon trotzdem nicht wärmer.

Wärme, wir brauchen sie, nicht nur äußerlich. Mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass die Kälte unter uns Menschen zugenommen hat im Umgang miteinander.

Von Albert Schweizer oder von Pastor Bodelschwing stammt der Satz:

Viel Kälte ist unter uns, weil wir es nicht wagen uns so zu geben wie wir wirklich sind.

Wie sind wir denn wirklich, jede, jeder von uns? Tragen wir nicht Masken, um ja nicht zu zeigen, dass wir sensibel sind, spielen lieber die Harte, den toughen Kerl, damit nur ja keiner unsere Schwachstellen entdeckt und wir angreifbar werden?

Nur nicht das wahre Ich zeigen, auch wenn ich innerlich mit den Zähnen knirsche oder mich heftig zusammennehmen muss, obwohl ich lieber weinen würde.

„Doch wie `s da drinnen aussieht, geht niemand was an.“ So heißt es in der Operette Land des Lächelns.

Es ist im Alltag sicher manchmal nötig, nicht zu offenherzig zu sein, sowohl im beruflichen wie privaten Umfeld. Nicht alles, was uns betrifft, muss gepostet werden.

Mir fällt wieder die Jahreslosung ein. 

Du bist ein Gott, der mich sieht.

Genesis 16,13
Grafik: Pfeffer

Gott nimmt die Sklavin Hagar wahr, in ihrem ganzen Elend, sieht sie so, wie sie ist.

Hagar braucht keine Maske, um wahrgenommen zu werden, muss keine Show abziehen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Gott nimmt sie wahr! 

Das ist ein Gedanke, den mir Trost gibt und Mut macht. Ich bin, wie ich bin, muss mich nicht verstellen und bin es trotzdem wert wahrgenommen, gesehen zu werden.

Ich kann es wagen mich so zu geben wie ich bin. 

Das wird nicht immer überall gut ankommen, da bin ich mir sicher. Aber die Sklavin Hagar war Gott wichtig und ich bin es auch, genau wie meine Mitmenschen.

Ich bin schon gespannt darauf, wie ich mit der Jahreslosung das Jahr in den verbleibenden elf Monaten zurecht komme.

Ihnen auf diesem Weg noch alle Gute für das Jahr 2023.

Gottes Volk auf dem  Weg
Niemand ist allein
Mit uns sein Segen
Der „ Ich- bin -da“
Sein Wort, das trägt
Seine Hand, die heilt 

Quelle unbekannt

Ihre Dorothe Müller