Das Wort zur Wochenmitte

Foto: Envato Elements – _Natalya

Gestern war Nikolaus. 

Hoffentlich waren Stiefel oder Schuh gut gefüllt oder es gab einen Stutenkerl.

Der gehört für mich bis heute immer zum 6. Dezember, seit der  Kindheit.

Eine Erinnerung an die Kindheit ist, dass mein Vater an diesem 6. Dezember länger arbeiten musste und immer erst dann zu Hause war, wenn der Nikolaus längst wieder gegangen war. Im Nachhinein eine Erinnerung, die mich schmunzeln lässt, denn erst viele Jahre später wurde das Geheimnis gelüftet, wer uns da neben Ermahnungen auch eine lecker gefüllte Tüte mitgebracht hatte.

In diesen Tagen, nicht nur am 6. Dezember, muss ich oft an den Bischof Nikolaus von Myra denken. Viele Legenden umgeben diesen echten Menschen, der vor so langer Zeit gelebt hat. 

Wie viel Legende, wie viel historische Wahrheit ist, wer kann das schon wissen? 

Was mich an diesem Bischof so fasziniert und beeindruckt, ist, dass in allen Geschichten, die erzählt werden, seine enorme Hilfsbereitschaft und seine Freigebigkeit betont werden.

Mädchen ohne Mitgift steckt er heimlich Geld in den Schuh, für Kinder, die als Sklaven verkauft werden sollen, gibt er die kostbaren Kirchengeräte als Lösegeld.

Was werden wohl die Verantwortlichen seiner Gemeinde dazu gesagt haben!

Vielleicht: „Er gibt einfach wertvollen Besitz weg und fragt noch nicht einmal, ob er das darf!“

Nikolaus hat getan, was ihm sein Gewissen als Christ vorgeschrieben, was er tun musste, um Not zu lindern. Er handelte solidarisch.

In dieser schwierigen Zeit des Krieges und für viele Menschen bedrohlichen Krisen hier bei uns gibt es auch in Schwerte Zeichen der Solidarität,  z.B.Unterstützung für Flüchtlinge von Kerzenverkauf mittwochs und samstags in der Kirche bis hin zu Unterkünften und Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache.

Wir müssen nicht unseren Antwerpener Altar verkaufen, um Not zu lindern. Gott sei Dank nicht! 

Mich lehrt das Beispiel von Bischof Nikolaus genauer hinzuschauen, wo ich solidarisch sein kann in meinem eigenen kleinen Umfeld.

Ihnen allen noch eine gute Zeit im Advent und frohe und gesegnete Weihnachten.

Ihre Dorothe Müller

Mögen die Geschenke, die du machst, ein Segen für diejenigen werden, die sie empfangen.
Mögen die Beschenkten sich geliebt und wertgeschätzt fühlen. 
So wandle sich jeder Schritt und jeder Kilometer, den du dafür auf dich nimmst, in ein unbezahlbares Lächeln der Menschen, die du beschenkst.

Quelle unbekannt