Das Wort zur Wochenmitte

Yoga mit Gott 

Vor ein paar Wochen habe ich ein kleines Experiment gestartet: Yoga. In den vergangenen Jahren wollte ich diesen Sport nicht ausprobieren, weil er mir im Vergleich zu anderen Sportarten sehr langweilig vorkam. Ich bin auch nicht unbedingt der Typ, der lange still halten kann, da fehlt mir die Geduld. Letzens habe ich dann aber meine Meinung geändert, weil ich mich oft so gestresst fühle, dass ich eine Möglichkeit der Entspannung suche. So erhoffe ich mir Stressabbau, aber auch eine Verbesserung bei meinen Nackenproblemen, da ich viel am Schreibtisch sitze. Also habe ich mein Experiment gestartet: ca. 3 Monate tägliches Yoga von 15-30 Minuten.

Foto: pexels.com – Elina Fairytale

Mithilfe von Youtube-Videos probierte ich einige Einheiten und Übungen aus.

Leider ist mir aufgefallen, dass es mich eher ablenkt oder sogar irritiert Anweisungen wie: „Spüre, wie dein Atem vom Herz zum Bauch fließt“ zu befolgen. 

Also habe ich den Ton stumm geschaltet und angefangen Bibelverse während meiner Yoga-Zeit zu meditieren. Die Idee hatte ich von einer Freundin, die sich auch gelegentlich christliche Yoga-Videos anschaut. 

Ich orientiere mich dabei am „Herzensgebet“: Ein Satz oder Bibelvers wird mit der Ein- und Ausatmung verbunden. Dabei meditiere ich einfach die Bibelverse, die mir gerade wichtig sind. Häufig war das zuletzt der Satz:

„Bei Gott“ (einatmen)
„ist kein Ding unmöglich“ (ausatmen).

Lukas, 1,37

Bei der Meditation wird meine Atmung ruhig und regelmäßig und ich entspanne mich. Zugleich spüre ich aber, dass auch meine Ängste und Sorgen kleiner werden, dass ich mich neu im Glauben erde. Mit jeder Einatmung habe ich das Gefühl, bei Gott Kraft zu tanken und mit jeder Ausatmung setze ich mein Vertrauen neu auf Gott. 

Für mich ist meine Yoga-Einheit mittlerweile also eine Zeit mit Gott geworden. Und ich empfinde diese Zeit als sehr schön, entspannend und intensiv, weil sie mich zugleich kognitiv und körperlich mitnimmt und ich meine Körperlichkeit somit mit meinem Glauben synchronisieren kann.

Oft lese ich sogar unmittelbar vor meiner Yoga-Einheit in der Bibel, vielleicht spricht mich ja ein Satz an, den ich heute meditieren will? 

Ihre Anthea Haacke