Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin,
lieber Leser!

Vor einigen Tagen habe ich in der Bibel die Geschichte gelesen, in der Jesus eine riesige Menschenmenge mit Essen versorgt. Sie waren gekommen, ihn reden zu hören. Von Jesus erzählte man sich wundersame Dinge. Er würde von Gott erzählen, so lebendig und weise, wie niemand sonst. Er heilte Kranke, sagte man, und so kamen Menschen und brachten ihre versehrten Mütter und Väter oder auch Kinder mit. Und immer wieder machten Menschen die Erfahrung, dass Gott ihnen so ganz nahe kam.

Und an diesem besagten Tag war Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern im Norden Israels unterwegs, in Galiläa ganz nahe dem See Genezareth. Sie hatten sich auf einem Hügel niedergelassen, von denen der See umgeben ist. Und die Menschen strömten und wollten ihn hören.
Und dann stand Jesus auf und erzählte der Menge von Gott. Darüber verging die Zeit. Schließlich spürte der Freundeskreis um Jesus, wie sie Hunger bekamen. Und sie begannen, sich Sorgen zu machen. All die Menschen, die aus der Nähe und Ferne gekommen sind. Was machen wir mit ihnen. Sie sind wie wir schon Stunden über Stunden hier und müssen inzwischen sehr hungrig sein.
Sie sahen sich um und fanden ein Kind, das fünf Brote und zwei Fische dabeihatten. Das reicht doch nicht hin und nicht her. Aber Jesus machte ihnen Mut und sagte: Es ist alles gut. Seid nicht so kleingläubig. Dann dankte, brach das Brot und begann, das Essen an die Menschen zu verteilen. Und, so unglaublich das ist, die Menschen wurden satt. Der Evangelist Johannes berichtet sogar davon, dass 12 Körbe voller Essen übrigblieben.

Baker or cooking chef holding fresh baked bread and breaking it in hands. Concept of cooking, successful businessman or start up. Closeup. Horizontal.

Was ist davon zu halten? Das fragen sich Menschen, seit diese Geschichte weiter erzählt und schließlich von allen vier Evangelisten aufgeschrieben wurde. Eine moderne Auslegungstradition sagt, dass der Sinn der Geschichte sei, das Teilen zu lernen. Denn damals hätten doch alle Menschen nachgeschaut, was in ihren Taschen noch so an Proviant sei, und sie hätten dann alles miteinander geteilt. So konnten alle satt werden.
Ich denke zu der Geschichte etwas anderes. Sie möchte uns staunen lassen. Die Erzählung von der Speisung der 5000, wie sie in der Bibel überschrieben ist, spricht eigentlich von der Größe Gottes. In Jesus Christus ist Gott der Schöpfer und Erhalter dieser Welt so lebendig, dass er die Grenzen unseres Denkens und unserer Erfahrung sprengt und uns Menschen für Augenblicke in seiner allumfassenden Fürsorge vor Augen tritt, in seiner großen Kraft. Und die Geschichte will uns somit auch sagen, dass wir diesem Gott, der höher ist als unsere Vernunft, vertrauen dürfen. Er weiß, was wir brauchen. Er will uns satt machen. Der Schöpfer und Erhalter dieser Welt ist uns in Christus ganz nahe.

Mir sagt die Erzählung, dass ich auch heute die Hände öffnen darf, auf Empfang gehen kann und wirklich hoffen darf, dass er mir meine Hände und mein Herz füllt. Was er mir gibt, das soll mir genug sein. Ich werde satt. Danke Christus!

Ihr Tom Damm