Das Wort zur Wochenmitte

„So sieht ein Mensch aus, der von Gott geliebt ist!“

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Ich lade Sie ein: Kleben Sie diesen Satz auf ihren Badezimmerspiegel! Er möge Sie begrüßen, wenn Sie morgens in den Spiegel blicken, egal ob gut gelaunt oder zerknittert, vital oder müde.

Die Mädchen und Jungen aus Schwerte, die letzte Woche auf Konfirmandenfreizeit in der Eifel waren, fanden genau diesen Satz auf ihren Spiegeln. Thema der Woche war der Beginn des Glaubensbekenntnisses. Beim ersten Wort „Ich“ gingen die Jugendlichen auf Entdeckungsreise: wer sie sind, was sie auszeichnet und speziell macht. Der Lichtblitz auf dem Spiegel: Du bist geliebt, geliebt auch von Gott. Das allein zählt. Es zählt eben nicht, wie du selbst dein Bild im Spiegel findest oder wie andere dich sehen. Du bist geliebt, bist Gottes Kind, so wie du bist, mit deinen Gaben, Fähigkeiten und mit deinen Grenzen, ja selbst mit deinen Fehlern. Du bist geliebt!

Dies zu glauben und sich selbst anzunehmen, fällt gar nicht immer leicht. Vielleicht hast du ein anderes Bild von dir im Kopf, dem du oftmals nicht genügst. Vielleicht hat dir jemand früher die Gabe kaputt gemacht dich selbst lieben zu können, hat dir in deine Seele einen ungesunden Spruch gebrannt, etwa „Das schaffst du nicht“ oder „Du genügst nicht“. Vielleicht wurde dir früher nicht oder nicht deutlich genug gezeigt, dass du geliebt bist. Dann kann dir der Spruch für deinen Spiegel, „So sieht ein Mensch aus, der von Gott geliebt ist!“ helfen die alten Bilder zu übermalen.

„Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Bei dieser Zusammenfassung Jesu der guten Gebote Gottes geht es um eine dreifache Liebe: zu Gott, zum Nächsten UND ebenso zu dir selbst. Das eine geht nicht ohne das andere. Aber ALLES beginnt mit dem schönen Satz auf dem Spiegel: „So sieht ein Mensch aus, der von Gott geliebt ist!“

Liebe lässt sich nicht verordnen. Liebe muss sichtbar, hörbar und spürbar werden, hautnah und echt. Dann setzt Liebe Glückshormone, die dich beflügeln und dir Kräfte verleihen, mit denen du zwar nicht perfekt wirst und die dich auch nicht unbedingt zum liebenswertesten Menschen in Schwerte machen. Das muss die Liebe aber auch nicht: Sei die, die du bist! Sei der, der du bist. Und sei dabei gewiss: Du bist geliebt. Geliebt von Gott!

Dies zu spüren beflügelt tatsächlich: Ich freue mich und bin dankbar für das Leben, für kleine Details und Augenblicke. Ich bin dankbar für Gottes Liebe und ich entdecke im Gesicht meines Gegenübers (und hier meine ich nicht mein Spiegelbild, sondern das Gesicht eines Nachbarn, eines Familienmitglieds, einer Kollegin, eines Freundes, einer Passantin, eines Politikers….) auch das Ebenbild Gottes – so wie ich selbst Ebenbild Gottes sein darf und bin.

Ich möchte mich mehr und mehr dieser Liebe Gottes und dem Wunder der Liebe öffnen. Denn hier liegt DER Schlüssel für ein gutes Zusammenleben auf Erden und für ein gutes Haushalten mit der Schöpfung Gottes. Die Liebe ist der Schlüssel, der uns zu Frieden, Gerechtigkeit, Mäßigung und Nachhaltigkeit führt und uns zudem glücklich und zufrieden macht.

Ich wünsche Dir heute Momente, in denen du dich als geliebt erfährst. Und ich wünsche Dir Gelegenheiten einer/einem anderen zu sagen und wissen zu lassen: Du bist geliebt.

Achim Dreessen

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

1. Korinther 13,13