Das Wort zur Wochenmitte

Geht es Ihnen auch wie mir?

Jeden Tag die schlimmen Bilder von einem Krieg in den Nachrichten .

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Wir sind erschüttert, wir wollen helfen, wir sind wütend und fühlen uns doch so hilflos angesichts des Leids, das uns so nahe gekommen ist. 

Nächsten Sonntag ist Ostern. Aber können, dürfen wir Ostern feiern, mit fröhlichen Kindern bei der Eiersuche, mit dem Oster – Halleluja im Gottesdienst?
Wir dürfen, denn ohne den Karfreitag gäbe es ja auch Ostern nicht.
Gewiss, die täglichen Nachrichten aus der Ukraine lassen mich nicht kalt, lassen mich fragen, ob unsere Welt überhaupt noch Gottes gute Schöpfung ist.

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt.
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien.
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn.
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn.
Unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn. –
Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Das Lied trifft meine Gemütslage sehr gut, wie ich finde: Hoffnung in all der Hoffnungslosigkeit, weil die Liebe stärker ist als der Tod. Paulus schreibt, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann, auch nicht der Krieg. An dieser Hoffnung möchte ich festhalten, denn nach Karfreitag kommt Ostern, ganz sicher.

Ihre Dorothe Müller