Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, lieber Leser!

Haben Sie in diesem noch sehr jungen Jahr schon eine Karte oder einen Brief geschrieben? Oder vielleicht ein Formular signiert, und mussten dabei Ort und Datum eintragen? Wahrscheinlich habe nicht nur ich mich dabei ertappt, anstatt 2022 noch einmal 2021 zu schreiben. „Die Zeit rennt“, sagen wir manchmal, und in diesen Tagen wird das zuweilen spürbar. Kopf und Herz sind noch nicht da, wo der Kalender uns schon verortet. Noch sind wir im Übergang, in dieser Zwischenzeit. Unsere Seele ist auf dem Weg vom Gestern ins Morgen. Das Heute fühlt sich noch etwas unbestimmt an, noch nicht so klar und deutlich. 

Auch diese Tage zu Beginn eines neuen Jahres habe ihre Stärke und ihre Kraft. Sie laden dazu ein, zwischendurch innezuhalten und zu erspüren, dass und wie wir im Inneren noch auf dem Weg sind; auf dem Weg in die neue Zeit; auf dem Weg zu uns selbst. Denn wer wir im neuen Jahr sein werden, das steht noch gar nicht ganz fest. Wir dürfen uns neu ausprobieren. Wir dürfen etwas in unser Leben holen, was gut für uns ist und was wir vielleicht als guten Vorsatz gefunden haben. 

In diese noch nicht so ganz fest gelegten Tage hinein spricht auch in 2022 wieder die biblische Jahreslosung. Es ist ein Trostwort, das wunderbar in diese Zeit passt; ein Jesuswort, das uns zu Herzen gehen möchte:

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Neues Testament, Johannesevangelium 6, 37

Ich höre hier eine Einladung, seelisch nicht allein zu bleiben. Vor meinem inneren Auge sehe ich Jesus von Nazareth, wie er mit offenen Armen dasteht und die in den Arm nimmt, die es gut gebrauchen können: Kinder, Kranke, versehrte Menschen, aber auch seine Freundinnen und Freunde. 

Vielleicht bin ich in diesen besonderen Tagen auch besonders empfänglich für diese Einladung. Ich spüre jedenfalls, wie es in mir spricht: „Jesus Christus, ich danke Dir für deine guten Worte. Ich komme zu Dir und will bei dir ausruhen. Du weist mich nicht ab. Du nimmst mich in den Arm, meine Seele darf bei Dir ausruhen. Danke dafür. Mit neuer Kraft kann ich dann weiter gehen. Und ich werde wieder kommen in dem Vertrauen, dass Du immer offene Arme und offene Ohren für mich hast. Amen.“ 

Ihr Tom Damm