Das Wort zur Wochenmitte

Wirklich schon wieder ein Jahr? 

Ja, schon wieder ist ein Jahr vorbei geflogen.
Was war da nicht alles.
Schönes und Schweres. 
Ein durchwachsener Sommer und harte politische Auseinandersetzung. 
Corona. 

Die Jahre gehen so schnell vorbei, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, in welchem Jahr was in meinem engsten Umfeld eigentlich passiert ist. Ist meine Oma 2010 gestorben oder war es doch 2011? Ja selbst die wunderschönen und scheinbar unvergesslichen Momente verschwimmen im Laufe der Zeit. Hab ich mich 1995 oder 1997 zum ersten Mal unsterblich verliebt? Die Ewigkeit dieser ersten Liebe, wie schnell war die vorbei.

„Die Zeit fliegt!“ Dieses Sprichwort gibt es in vielen Sprachen. Und es stimmt. Es kann einem manchmal total schwindelig werden bei all den vielen Ereignissen und Erlebnissen. Und ich frage mich, wer hält uns in all den schnellen Veränderungen und im Vergehen?

Der Pfarrer Eduard Mörike war ein begnadeter Dichter und manchmal schwingen in seinen Zeilen leise Anspielungen auf Gott mit. Etwa in seinem Gedicht zum Jahreswechsel:

Zum neuen Jahr

Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!

In Ihm sei’s begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Eduard Mörike

Das alte Jahr in Gottes Hände legen und gelassen in ein neues Jahr gehen.
Das will ich gerne tun.
Und dazu mache ich Ihnen auch Mut.
Gott hält uns in allen Turbulenzen unserer Zeit.

Ihr und Euer Daniel Groß