Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, 
Lieber Leser,

die Adventszeit hat begonnen – doch ich spüre, dass mich etwas anderes in den Bann ziehen will als das Licht und die Freude des Advent. Vermutlich verspüren viele in diesen Tagen zunehmend Sorge vor dem, was kommen mag – und dass es womöglich noch einmal zu einem Lock-Down-Weihnachten kommen wird wie im letzten Jahr. Gegen die Situation können wir nicht viel machen – außer sie auszuhalten und uns selbst verantwortungsbewusst zu verhalten.

Was wir aber machen können ist, uns dagegen zu sträuben in einen negativen Strudel zu geraten.

Mir hilft es, mich auf das zu besinnen, was mir Freude, Kraft und Zuversicht schenkt. Bibelverse aber auch Adventslieder oder die Lichter im Advent sind mir eine große Hilfe. Und auch dieser schöne Weihnachtsbaum.

Ich gehöre zwar zu den Traditionalisten, die ihren Weihnachtsbaum erst kurz vor Heiligabend aufstellen. Und schon aus Klimagründen halte ich auch nichts vom aktuellen Trend nach einem Zweitbaum. Aber dieser aus Pappe gebastelte Baum ist anders. Es ist ein Wunschbaum, von zwei Konfirmandinnen entworfen und gebastelt für einen Jugendgottesdienst am 1. Advent zum Thema Geschenke. Gemeinsam haben wir nachgedacht über die Freude am Schenken und am Beschenkt Werden, auch darüber, dass es nicht auf die Größe eines Geschenkes ankommt, sondern darauf, dass etwas mit Liebe geschenkt wird und dass sich jemand gut überlegt, womit er einem Menschen eine Freude bereiten kann. Wir haben auch geklärt, warum wir einander zu Weihnachten Geschenke machen: weil uns Gott in Jesus das allergrößte Geschenk bereitet hat. Eine spannende Frage war auch, was für uns dieses Geschenk, Jesus, konkret alles bedeutet. 

Für mich war der gesamte Jugendgottesdienst ein großes Geschenk mit tollen Elementen, die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden und vom Jugendgottesdienstteam vorbereitet und dargeboten wurden. Zu erleben, dass Jugendliche mit ihren Begabungen ihren eigenen Gottesdienst gestalten, hat mich zutiefst berührt und gefreut – und diese Freude wirkt in mir bis heute nach. 

Der Wunschbaum war in dem Gottesdienst unser Fürbittengebet. Was wünschen sich die Jugendlichen von Gott für diese Advents- und Weihnachtszeit? Welchem Menschen wünschen sie etwas Gutes? Wo möge Gott seine Hilfe und seinen Segen kund tun lassen?

Die Jugendlichen schrieben ihre Wünsche auf die vorbereiteten Kärtchen und hefteten sie mit Mini-Wäscheklammern an den Baum. Fertig war unser Wunschbaum – voller Bitten und Fürbitten.

Wir brauchten die Bitten nicht laut verlesen. Gott weiß, worum wir bitten. Wir standen vor dem Baum, beteten gemeinsam das Vaterunser und empfingen Gottes Segen.

Was berührt Sie in diesen Tagen des Advent? Wo wirkt in Ihnen Freude und Dankbarkeit nach?

Davon dürfen wir zehren.

Ihr/Euer Achim Dreessen

Nur was dich wirklich entflammt,
gibt deiner Energie nachhaltig Feuer!

Karl Heinz Karius