Manchmal gibt es Situationen, die kennen Sie sicher auch. Die Familie sitzt am gedeckten Tisch. Alle Kinder bekommen essen. „Papa, Oskar hat aber mehr Pommes als ich!“
Es gibt Dinge, die muss man Kinder nicht beibringen. Den Blick nach rechts oder nach links, auf den Teller der anderen. Ich habe diesen Blick nie wieder verlernt. Auch heute schaue ich noch nach links und rechts: was haben die anderen was ich nicht habe? Jeder weiß, dass das unglücklich macht. Vergleichen macht krank – lese ich in einem schlauen Buch. Gewöhnen Sie sich das Vergleichen – lautet die Lösung. Wie auch immer das gehen soll.
Nein, ich will vergleichen und ich sage Ihnen auch warum. Wenn niemand mehr nach rechts und nach links blickt, verlieren wir einander aus dem Blick. Dann sieht ja jeder nur nach sich selbst. Wenn wir aber vergleichen, dann mit einem neuen Blick. Ich vergleiche, um sicher zu gehen, dass der andere genug. Hast du genügend Pommes auf deinem Teller? Hast du alles, was du brauchst? So verstanden ist es eine gute Sache nach rechts und nach links zu schauen und zu vergleichen. Das ist nichts, was man sich abgewöhnen muss.
Jesus sagt:
Alles was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch Ihnen.
Lukas 6,31
Wenn Sie ab heute merken, ich schaue gerade in den Teller der anderen, ich vergleiche, dann schauen Sie nicht weg. Ändern Sie nur ihre Frage: Hast du genug? Hast du alles, was du brauchst?
Ihr und Euer Daniel Groß