„Ich wünsche dir genug.“
Zuerst denke ich: Aber ich habe doch genug. —
Genug zu essen. Genug zu trinken. Ein Dach über dem Kopf, das mich schützt, und Kleidung, die mich wärmt. Was will ich mehr? Das Nötige zum Leben habe ich. Genug eben.
Trotzdem ist dies ein guter Wunsch: Ich wünsche dir genug. Das sagt auch: Ich wünsche dir, dass du merkst, dass es und wann es genug ist.
Und: Ich wünsche dir, dass du mit dem Genug zufrieden bist.
Und: Ich wünsche dir, dass du abgeben kannst, wenn du weißt, dass Menschen nicht genug haben.
Gott schenkt uns, was wir brauchen, um zu leben:
Brot zum Leben, Menschen zum Unterhalten und zum Teilen von Erinnerungen und ein Zuhause, wo wir Geborgenheit haben, einen Glauben, für den es sich lohnt zu leben.
Ich wünsche Dir genug – der Text geht weiter:
Ich wünsche dir ein Dach überm Kopf und des Nachts ein weiches Bett, eine funktionierende Heizung, fließendes Wasser und das ein oder andere gute Buch, wenigstens einen Menschen, der dich liebt, und immer genug Brot, um es alleine oder mit Freunden zu genießen. Ich wünsche dir genug Gutes in deinem Leben.
Eigentlich wünsche ich dir sogar noch etwas mehr als nur genug für dich:
Genug, um auch an andere abzugeben.
Denn:
Einem gütigen Menschen wünscht man Gutes, weil er sein Brot mit den Armen teilt.“
Die Bibel: Sprüche 22,9
Ihr Pfarrerin Claudia Bitter