Das Wort zur Wochenmitte

Wie wird das Leben gut? 

Diese Frage thematisiere ich zurzeit mit meinen Konfis. Wir haben dafür unsere eigene kleine Welt symbolisch durch Kreise aus Klebeband dargestellt. Was ist uns wichtig in unserer Welt, welche Menschen, Gegenstände, Ziele und Wünsche? Auf Karten haben wir Stichworte aufgeschrieben und in unsere Welt gelegt. Die Konfis schrieben Begriffe auf wie Familie, Freunde, Gesundheit, einen guten und erfüllenden Beruf finden, gute Noten in der Schule haben, Sport, Spaß, Freizeit, Frieden, Gerechtigkeit. Wir haben dann überlegt, ob das Dinge sind, die wir selbst aus eigenem Tun bekommen können, oder die uns von anderen geschenkt werden.

Foto: Jack Redgate – pexels.com

Du Narr, sagt Gott zum reichen Kornbauern, als dieser meint im Leben ausgesorgt zu haben. Er hatte eine gute Ernte erzielt und daraufhin seine alte Scheune abgerissen, um eine größere zu bauen. Warum ist er ein Narr? Das ist mir erstmal fremd und unbegreiflich. Der Kornbauer hat doch klug gehandelt, hat sein Leben geplant und war dabei vorausschauend. Ist es nicht wichtig sein Leben in die Hand zu nehmen und das Beste daraus zu machen? Aber letztlich hat dem reichen Kornbauern seine Planung nichts genützt. Er stirbt und kann seinen Schatz auf Erden, den er angesammelt hat, nicht mitnehmen. Er ist ein Narr, nicht weil er fleißig und vorausschauend ist, sondern weil er meint, seinem Leben dadurch Bedeutung und Wert gegeben zu haben. 

Bin ich ein Narr, wie der reiche Kornbauer in diesem Gleichnis, das Jesus erzählt? Setze ich nur auf die Dinge, die ich mir selbst machen kann oder ist mir bewusst, dass ich die wichtigen Dinge im Leben von anderen geschenkt bekomme?

„So geht es dem, der für sich selbst Schätze anhäuft, aber bei Gott nichts besitzt.“

Lukas 12,21

Ich will kein Narr sein. Ich versuche es mir immer wieder bewusst zu machen: Das Wichtige kommt von Gott! Auf diese Schätze will ich in meinem Leben setzen. 

Amen. 

Ihre Anthea Haacke