Das Wort zur Wochenmitte

Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Sprichwort

Bei Dauerregen klingt dieses Sprichwort im Augenblick wie Spott. Wo bleibt die Sonne?

Aber im Ernst: Wird nicht in diesem Sprichwort menschliches Verhalten angesprochen? Wer im Schatten steht, sieht vieles nicht bzw nicht gut. Für diesen Menschen ist das Glas halbleer.
Wer im Licht steht, sieht besser. Das Glas ist halbvoll.

Die pessimistische Sichtweise kann man in diesen Tagen oft hören in Bezug auf Corona.
„Warte bis nach den Sommerferien! Dann gibt es wieder viele Infizierte!“
„Im Herbst gibst den nächsten Lockdown!“

Die Angst, der Pessimismus, beides ist verständlich, auch die Verunsicherung.

Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Ich verstehe die Aufforderung so, dass wir nicht ständig nur auf das Negative schauen sollen, auf das, was das Leben verschätzt. Ständig nur das Negative sehen, macht krank, vor allem die Seele. Und für die Mitmenschen ist der Umgang mit solchen Menschen nicht einfach.
Gewiss, das Dunkle, das, was Angst und Unsicherheit in uns auslöst, ist da. Den Kopf in den Sand davor zu stecken, ist nicht hilfreich.
Aber ich will mich davon nicht unterkriegen lassen.

Ich möchte mich auch am trüben Tagen von den Worten Jesu trösten lassen:
„Ich bin bei euch jeden Tag bis zum Ende aller Zeiten.“

Erinnern wir uns an dieses Hoffnungswort, gerade an den Tagen ohne strahlenden Sonnenschein.

Ihre Dorothe Müller