Das Wort zur Wochenmitte

Liebe Leserin, lieber Leser!

Eines verspreche ich Ihnen vorab. Sie werden etwas zum Schmunzeln haben. Auf meine Kosten. Wenn Sie also an diesem Tag ein Lächeln brauchen, lesen Sie weiter!

Am Vorabend zum dritten Advent hat mein treuer Computer seinen Geist aufgegeben. Ach du je, eine Katastrophe so kurz vor Weihnachten, wo soviel zu denken und zu schreiben ist, dachte ich mir. So ein Pech. Aber es hilft nichts, die Dinge müssen angepackt werden. Also mache ich mich heute morgen – inzwischen ist es Montag – auf zu meinem Computerladen in Dortmund. Eigentlich hatte ich ja anderes zu tun. Und dann die überfüllten Straße in Dortmund. Stop and go. Das hätte ich gern vermieden. So ein Pech schon wieder. Doch dann finde ich direkt am Geschäft gleich einen Parkplatz. Zehn Minuten im Laden warten, dann ist jemand für mich da. Er gibt alles in seinem Computer ein, und siehe da, er sagt zu mir: Ah ja, Sie haben damals beim Kauf eine Garantieverlängerung über drei Jahre erstanden. Sie läuft noch 4 Wochen. Wunderbar. So ein Glück, denke ich. Beschwingt setze ich mich wieder in den Wagen und mache mich auf den Heimweg. Kurz vor dem Tunnel zwischen Dortmund und Schwerte wirbelt ein Transporter einen Stein auf. Er landet zielgenau in meiner Windschutzscheibe und bringt sie zum Splittern. Ach du meine Güte. So ein Pech. Was jetzt. Zum Glück gibt es eine Carglas-Filiale auf meinem Heimweg in Schwerte, die haben mir schon einmal geholfen. Gesagt, getan, ich fahre dort vor. Auf einem gut lesbaren Schild sehe ich: „Wir haben seit kurzem geschlossen.“ Ein Anruf bei der Hotline bestätigt das. So ein Pech. Dann bekomme ich aber einen Termin für den morgigen Dienstag genau zwischen zwei beruflichen Engagements. Was für ein Glück! Und als ich dann noch im Supermarkt genau neben der Filiale den Haferdrink meiner Wahl bekomme, der eigentlich nie vorrätig ist – so ein Glück –, da bin ich mit dem Tag wieder versöhnt. 

Was ist das mit diesem Leben? Mit dem Glück? Mit dem Pech? Sind es zufällige Erlebnisse, die wir haben? Oder fügt sich – von geheimnisvoller Hand geleitet – für uns eines zum anderen? Wir treffen ganz unverhofft auf Menschen, die dann eine immense Bedeutung für unser Leben bekommen können. Ein großer Segen manchmal. Und was und wen wir verpassen, was wir nicht wahrnehmen, all die Bewahrungen vor schlimmen Dingen, dessen werden wir nie gewahr. 

Paulus oder einer seiner Schüler schreibt aus seiner Gotteserkenntnis heraus an die Gemeinde im antiken Kolossä: „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ (2,3) Mich spricht das sehr an. Es tröstet mich. Einer hat den Überblick. Einer bildet die heimliche Mitte dieser Welt. Einer geleitet unser Leben auf unsichtbare und oft auch unfühlbare Weise. Aber ich spüre dennoch immer wieder: Er ist da. Er ist mein Freund. Er will Gutes für mich. Daher freue mich in jedem Jahr, dass wir sein Kommen feiern und unserer Sehnsucht nach Trost und Begleitung einen Namen geben können: Jesus Christus. Das ist Advent und Weihnachten für mich. Und darin ist das kleine Wohl und Wehe des Alltags wunderbar aufgehoben. Auch wenn es mich manchmal hin und her schüttelt, darf ich ruhig sein. Mein Leben ist in dem seinen aufgehoben und gesegnet. Mögen auch Sie das für Ihr Leben erfahren und sagen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin einen gesegneten Advent!

Ihr Tom Damm